WM-Spitzenreiter Yvan Muller (Chevrolet) fuhr im turbulenten ersten Training auf dem Salzburgring überlegen zur Bestzeit - Viele Zwischenfälle und kleinere Ausrutscher
© Foto: xpbimages.com
Es sind erst 30 Minuten gefahren, doch der Rundenrekord der WTCC auf dem Salzburgring ist schon jetzt Geschichte: Yvan Muller (RML-Chevrolet) hat seine eigene Bestzeit aus dem Vorjahr bereits im ersten Freien Training unterboten - um eine Sekunde! Damit fuhr der aktuelle WM-Spitzenreiter klar auf den ersten Platz und verwies seine 22 Verfolger um mindestens vier Zehntel auf die weiteren Plätze.
Platz zwei holte sich mit einem Rückstand von 0,401 Sekunden Mullers Teamkollege Tom Chilton (RML-Chevrolet) vor Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet/+ 0,419), der zugleich bestplatzierter Privatier war. Weltmeister Rob Huff (Münnich-SEAT/+ 0,527) fuhr zum Auftakt in Österreich auf Rang vier vor Norbert Michelisz (Zengö-Honda/+ 0,688) und James Nash (Bamboo-Chevrolet/+0,698).
Hinter Pepe Oriola (Tuenti-SEAT), Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet) und Tom Coronel (ROAL-BMW) reihte sich James Thompson (Lada) in den Top 10 ein und stellte damit erneut unter Beweis, dass auf schnellen Strecken mit Lada zu rechnen ist. Gabriele Tarquini (Honda) ließ es mit 1:27.269 Minuten und 0,990 Sekunden Rückstand ruhig angehen und wurde Elfter vor dem ersten Deutschen im Feld.
Viele Piloten abseits der Rennstrecke unterwegs
Marc Basseng (Münnich-SEAT), der direkt nach den Rennen am Sonntag zum Nürburgring aufbricht, um dort am 24-Stunden-Marathon teilzunehmen, klassierte sich im ersten Freien Training auf Rang zwölf. Salzburgring-Botschafter Franz Engstler (Engstler-BMW) reihte sich auf Position 15 ein, Fredy Barth (Wiechers-BMW) landete auf Platz 17 und Rene Münnich (Münnich-SEAT) wurde als 22. abgewinkt.
Münnich war einer der ersten Piloten, die am Samstagmorgen neben der Ideallinie gesichtet wurden. Der Deutsche drehte sich in der letzten Schikane, nachdem er kurz in den Kies gekommen war. Auch Stefano D'Aste (PB-BMW) machte Bekanntschaft mit den Auslaufzonen im "Nesselgraben", er aber ausgangs der Nockstein-Kehre. Die meisten Zwischenfälle gab es jedoch in der ersten Schikane.
Dort bemühten die Piloten in der ersten halben Stunde auf der 4,2 Kilometer langen Strecke mit schöner Regelmäßigkeit den Notausgang, um nicht durch das Kiesbett zu rodeln. Einzig Chilton holperte quer durch die Schikane, an deren inneren Reifenstapeln gleich mehrere Fahrer ihre linken Seitenspiegel einbüßten. Muller fuhr trotzdem in 1:26.279 Minuten zur überzeugenden Bestzeit.
Darryl O'Young (ROAL-BMW) fuhr dagegen fast gar nicht: "Auf der ersten Runde ging der Turbo kaputt. Kein guter Start", meint er. Glück hatte indes Weltmeister Huff, als Chilton direkt vor ihm ein Teil seiner Heckschürze verlor. Das Bruchstück segelte durch die Luft und knallte dann mit voller Wucht auf das Auto von Huff. Letzterer konnte das Training nach dieser Schrecksekunde fortsetzen.