Hat der kleine Kurs in Suzuka eine Zukunft in der WTCC?

, 23.10.2012

2,2 Kilometer, 26 Runden und kaum Überholmanöver: Die kleine Suzuka-Variante steht nach dem zweiten Besuch der WTCC nicht gerade sehr hoch im Kurs

Insgesamt 52 Rennrunden hat die WTCC in Suzuka zurückgelegt. Doch die Überholmanöver konnte man an einer Hand abzählen. Statt spektakulärer Manöver gab es auf dem nur 2,2 Kilometer kurzen Suzuka-Ostkurs nämlich nur "Grüppchenbildung" und in beiden Rennen regelrechte Prozessionen. Was nach dem zweiten Besuch der WTCC auf der berühmtesten Strecke Asiens eine Frage aufwirft.

Und diese lautet: Hat der kleine Kurs in Suzuka eine Zukunft in der WTCC? Oder wäre die Rennserie nicht besser beraten, sie würde entweder die Grand-Prix-Variante der Strecke oder gar eine andere Rennbahn verwenden? Die Fahrer scheinen jedenfalls einen Wechsel zu befürworten. Denn nach dem drittletzten Rennwochenende des Jahres waren die Kommentare recht deutlich - und einseitig.

Ex-Champion Gabriele Tarquini (Lukoil-SEAT) war nach dem Fallen der Zielflagge einer der Ersten, die Kritik am kurzen Kurs von Suzuka äußerten. "Auf dieser Strecke kannst du kaum überholen", sagt der Italiener. "Die Grand-Prix-Variante von Suzuka ist fantastisch, doch der kurze Kurs ist nicht sehr aufregend. Ich rede da auch von der Show. Normal ist bei uns immer sehr viel Action geboten."

"Das war dieses Mal aber nicht der Fall. Das liegt halt an den Charakteristiken dieser Strecke", meint Tarquini. Und was das bedeutet, erklärt Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet): "Es gibt auf diesem Kurs einfach keine langsamen Kurven, vor denen du dich an deinem Gegner vorbeibremsen könntest. Das führt dazu, dass du einfach in einer Gruppe von Autos festhängst." Wie am Sonntag geschehen.

An Motivation mangelte es sicher nicht, wie Norbert Michelisz (Zengö-BMW) betont. Er habe im Duell mit Tom Boardman (STR-SEAT) sämtliche Register gezogen. "Ich wollte ein sauberes Manöver vortragen. Doch auf dieser Strecke ist das schier unmöglich", sagt der Ungar. Sein spanischer Rivale Pepe Oriola (Tuenti-SEAT) pflichtet ihm bei: "Überholen ist auf diesem Kurs unheimlich schwierig."

Das war es selbst für die sonst so dominant agierenden Chevrolet-Piloten, die im zweiten Rennen eines Wochenendes meist deutlich weiter nach vorn gelangen. Ihr Vorwärtsdrang hielt sich nach dem Start aber in Grenzen. Deshalb spricht Rob Huff (Chevrolet) auch vom "vielleicht schwierigsten zweiten Rennen des Jahres", obwohl "unsere Chevrolets wieder einmal nur so dahinflogen."

Wenn sogar die absolute Spitze der WTCC keine Überholchance hat - ist dann möglicherweise ein Umdenken angesagt? Die Leser von 'Motorsport-Total.com' scheinen diese Frage zu bejahen. In einer Umfrage, bei der rund 300 Stimmen abgegeben wurden, sprachen sich satte 75 Prozent dafür aus, dass die WTCC künftig den Grand-Prix-Kurs verwenden soll. Ob das die Veranstalter ähnlich sehen?

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