Sieg für Rob Huff und alle drei Werksautos in den Top 4: Honda legt beim Saisonstart der WTCC ein fast perfektes Rennen hin
© Foto: Castrol Honda WTCC
Waren die ersten Rennen des Wochenendes in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in den vergangenen beiden Jahren meist eine sichere Beute von Citroen, schlug im Eröffnungsrennen der Saison 2016 auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet die große Stunde von Honda. Sieg im ersten Rennen für Neuzugang Rob Huff, Platz drei für Norbert Michelisz und Rang vier für Tiago Monteiro: Honda nutzte die umgekehrte Startaufstellung nahezu perfekt aus.
"Was soll ich sagen? Wir sind zurück! Danke an Honda, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, wieder auf der obersten Stufe des Podiums zu stehen", sagt ein freudestrahlender Rob Huff, der seinen ersten WTCC-Sieg seit Macao 2014 feiern durfte. "Das ist ein Traumergebnis", jubelt auch Michelisz, der seinem Teamkollegen den Sieg von Herzen gönnte. "Das Wichtigste war, dass Rob gewonnen hat. Ich musste grinsen, als ich sah, wie er in der ersten Kurve die Führung übernahm."
Die Grundlage für den Sieg legte Huff schon am Start. Von Position zwei aus beschleunigte er Polesetter Hugo Valente (Lada) auf den ersten Metern aus. "Mir ist ein fantastischer Start gelungen. Ich ging an Hugo vorbei und hatte schon nach der ersten Kurve einen Vorsprung." Damit rehabilitierte sich Huff für MAC3, wo er mit einem schwachen Start sein Team um alle Siegchancen gebracht hatte. "Gestern habe ich einen Fehler gemacht, heute klappte es dann gut. Und es ist mir ehrlich gesagt lieber so als anders herum", meint Huff.
Und auch die Pace seines Civic war heute besser als am Samstag im Qualifying, wo Huff auf Position neun gelandet war. "Gestern hatten wir ein paar Probleme. Es waren im Grunde nur Kleinigkeiten, die sich dann aber im Qualifying auf drei Zehntelsekunden addiert haben", analysiert Huff. "Und das macht dann den Unterschied zwischen Platz drei und zehn aus. Das zeigt, wie umkämpft diese Meisterschaft ist."
Über Nacht gelang es den Ingenieuren und Mechanikern des Honda-Einsatzteams JAS allerdings, die Abstimmung des Autos entscheidend zu verbessern. "Es war über die gesamte Distanz wunderbar", sagt Huff, der seinen Vorsprung auf den zweitplatzierten Mehdi Bennani während des Rennens verwalten konnte. "Eins, drei und vier - mehr hätten wir uns als Team nicht wünschen können. Hoffentlich können wir das im Hauptrennen wiederholen", so Huff.
Während der Rennsieger ein relativ unspektakuläres Rennen erlebte, musste Teamkollege Michelisz deutlich mehr geben, um auf das Podium zu fahren. "Leider war mein Start schlecht, daher musste ich in den ersten Kurven sehr kämpfen. Beim Anbremsen der Schikane habe ich einen ziemlich harten Schlag gespürt und hatte Glück, dass ich das überstanden habe", blickt der Ungar auf die Startphase zurück.
Anschließend fuhr Michelisz bei seinem ersten Rennen als Werksfahrer in der WTCC kontrolliert und überlegt. Ich wusste, dass wir schnell genug sind, um die Leute vor uns zu überholen. Ich habe versucht clever zu fahren, mir die Reifen einzuteilen und darauf zu warten, dass sich eine Gelegenheit bietet. In den ersten Runden war es Fredrik (Ekblom, Erg. d. Red.), gegen Ende dann Hugo", fasst Michelisz sein Rennen zusammen.