Honda gegen Lada: Warum ist es nur ein WM-Zweikampf?

, 27.03.2013

Zurückhaltung bei BMW, Chevrolet und SEAT: 2013 haben sich lediglich Honda und Lada für die Herstellerwertung der WTCC eingeschrieben

Ist die WM in der Herstellerwertung etwa schon nach nur einem Rennwochenende entschieden? Natürlich nicht, aber besonders groß ist die Spannung in diesem Jahr nicht: Neben WTCC-Neuling Honda hat sich nämlich nur noch Lada für die Titelkampf der Marken eingeschrieben. Von BMW, Chevrolet und SEAT keine Spur. Und so "kämpfen" 2013 lediglich zwei Hersteller um den Triumph.

So wenige waren es in der mittlerweile neunjährigen Geschichte der WTCC noch nie: Hatten sich 2005 sogar fünf Marken um den WM-Titel gestritten, waren 2006, 2007, 2008, 2009 und 2011 jeweils vier Hersteller gemeldet, 2010 und 2012 je nur drei. Und wie sich die Situation in der aktuellen Saison darstellt, veranschaulichen die Zahlen aus Monza: Honda steht schon bei 94 Punkten, Lada bei sechs.

Klar: Der Abstand zwischen der japanischen und der russischen Marke ist vor allem deshalb so groß, weil Lada die beiden Sprintrennen aufgrund zweier Totalschäden gar nicht bestreiten konnte. Es ist aber trotzdem nicht sehr wahrscheinlich, dass Honda im direkten Duell am Jahresende den Kürzeren zieht. Dafür unterscheidet sich der Aufwand der beiden Kontrahenten in der Hersteller-WM zu sehr.

BMW investiert lieber in die Entwicklung

Wie viel aber ist ein WM-Titel wert, der schon nach dem ersten Rennwochenende als "sicher" gilt? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit bestimmt auch die Verantwortlichen bei Honda. Denn es ist das erste Mal überhaupt, dass BMW, Chevrolet und SEAT keine Präsenz in der Herstellerwertung zeigen. Aber warum eigentlich nicht? 'Motorsport-Total.com' hat bei den drei WTCC-Marken nachgefragt.

Der Hauptgrund für die Nicht-Teilnahme an der Herstellerwertung ist bei BMW, dass die Bayern kein Werksengagement mehr in der WTCC unterhalten, wie ein BMW-Sprecher auf Anfrage erklärt. Ein eben solches gibt es jedoch bereits seit 2011 nicht mehr - und seither war die Marke trotzdem stets in der Herstellerwertung vertreten. Für 2013 wurden die entsprechenden Gebühren aber nicht entrichtet.

Und das ist Punkt zwei der Begründung: "Eine Einschreibung in der Herstellerwertung kostet Geld. Dieses Geld haben wir im Sinne unserer Kunden in die Optimierung des BMW 320 TC investiert", heißt es aus München. Die Rede ist von 300.000 Euro, die der Automobil-Weltverband (FIA) für eine Nennung in der Herstellerwertung veranschlagt. Diese Summe haben nur Honda und Lada aufgebracht.

Modellwechsel bei SEAT

Auch SEAT, seit 2010 nicht mehr mit einem Werksteam in der WTCC vertreten, aber seither - genau wie BMW - als Marke dennoch immer für die Herstellerwertung registriert, verzichtet 2013 auf eine WM-Teilnahme. Weil das Straßenpendant des Leons inzwischen eine Generation weiter ist als der Rennwagen. Und deshalb habe man sich dazu entschlossen, 2013 nicht als Konstrukteur anzutreten.

Ähnlich wie die deutsche Konkurrenz, so fühlt sich SEAT der WTCC aber nach wie vor verbunden. "Motorsport der Topklasse bleibt ein Teil der DNS von SEAT", lässt das Unternehmen ausrichten. "Wir werden unser intensives Engagement in der Zukunft fortführen. In welcher Form muss allerdings erst noch beschlossen werden." Das hat Chevrolet für sich bereits getan: Ende 2012 stieg die Marke aus.

Und das kommt offenbar einem klaren Schnitt gleich, denn die Privatteams Bamboo Engineering, Nika und RML setzen 2013 zwar noch immer Chevrolet-Autos ein, fahren aber nicht um den WM-Titel in der Herstellerwertung. Eine Stellungnahme dazu hat Chevrolet auf Anfrage bisher nicht abgegeben. Genau so wenig wie eine Meldung für die Konstrukteurs-WM. Aber damit sind sie ja nicht alleine...

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere WTCC-News

Der Anfang vom Ende für Lada in Monza: Dudukalo räumt Teamkollege Thompson ab

Lada bestätigt: Fahrfehler führte zu "Friendly Fire"

Es war eine der spektakulärsten Szenen des WTCC-Saisonauftakts in Monza: Im ersten Qualifying des Jahres rauschte Aleksei Dudukalo seinem Lada-Teamkollegen James Thompson am Ende der langen Zielgeraden …

Von dieser Szene war bei Lada und Lukoil wohl niemand besonders angetan...

Nach "Friendly Fire": Dudukalo vor Rauswurf bei Lada

Dieser Unfall kommt ihn wohl teuer zu stehen: Weil Aleksei Dudukalo in der Qualifikation von Monza just seinen Lada-Teamkollegen James Thompson spektakulär von der Strecke schoss und dabei gleich beide …

Der Moment, in dem alles eine andere Wendung nahm: Crash unter Teamkollegen

Zweimal Totalschaden: Lada fährt nicht in Monza

Das russische Lada-Team verpasst den Saisonauftakt der WTCC. Das gab der Rennstall wenige Stunden vor dem Start in das erste Rennen des Jahres bekannt. Aleksei Dudukalo und James Thompson waren im Qualifying …

James Thompson fliegt ab, nachdem ihn sein Teamkollege Dudukalo (li.) getroffen hat

Lada nimmt den Crash unter Teamkollegen mit Humor

"Aleksei Dudukalo lernte seinen Stallgefährten James Thompson etwas besser kennen, nachdem die beiden in der Bremszone der ersten Kurve zusammengestoßen waren." So beschreibt Lada in seiner …

James Thompson und Aleksei Dudukalo kamen sich auf der Strecke etwas zu nahe

Russisches Roulette: Lada schießt Lada ab

Als Aleksei Dudukalo realisierte, was geschah, war es schon zu spät. Und kurz darauf steckte die Nase seines Lada Granta auch schon in der Seite des Schwesterautos von James Thompson. Die Qualifikation …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo