Keine halben Sachen: Nach der Testphase 2012 wird Honda zur ersten WTCC-Saison 2013 ein neues Chassis und einen neuen Motor entwickeln
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Was derzeit auf der Strecke fährt, ist nur der Anfang. Denn Honda wird schon bald nachlegen - und wie! Am Rande der Testfahrten am Slovakiaring bestätigte das neue WTCC-Werksteam, dass man auf dem Weg in die erste Saison diverse Neuentwicklungen plant. Der Honda Civic wird demnach für 2013 ein überarbeitetes Chassis sowie einen neuen Motor erhalten. Man überlässt nichts dem Zufall.
Nach bisher 6.500 Testkilometern auf dem Prüfstand sei die Arbeit am HR412E-Triebwerk zwar erst einmal abgeschlossen, doch "wir arbeiten weiter an der Entwicklung", erklären die Honda-Ingenieure Masahiro Matsumoto und Kazuo Sakurahara. "Wir entwickeln nämlich einen neuen Motor für 2013." Selbst das Aggregat, das derzeit auf der Strecke getestet wird, hat ein bestimmtes Ablaufdatum.
Wenn Tiago Monteiro den Honda Civic im Oktober 2012 erstmals ins Rennen führt, wird er schon eine Ausbaustufe des Motors zur Verfügung haben. "Wir entwickeln noch am finalen Motor für 2012", heißt es bei Honda. "Der Motor, der in Suzuka, Schanghai und Macao eingesetzt wird, unterscheidet sich ein bisschen von dem Triebwerk, das zuletzt am Slovakiaring fuhr. 2013 folgt dann wieder ein Schritt."
Und das aus gutem Grund, wie Matsumoto und Sakurahara betonen. "Sobald der Motor erst einmal homologiert und im Einsatz ist, ist es nicht einfach, weitere Änderungen daran vorzunehmen. Unser Motor soll aber sehr konkurrenzfähig sein. So konkurrenzfähig, dass wir es mit Chevrolet aufnehmen können." Das heißt: Vor Saisonbeginn 2013 wird Honda möglichst viel Entwicklungsarbeit leisten.
"Wir haben einen sehr aggressiven Plan", erklärt Honda-JAS-Teamchef Alessandro Mariani, "denn wir wollen sofort auf Tempo sein. Wir wollen nicht nur die Startaufstellung auffüllen, sondern gewinnen. Dafür arbeiten wir Tag und Nacht und schieben viele Nachtschichten. Verschnaufpausen gibt es nicht", sagt der Italiener. "Schon in eineinhalb Monaten beginnen wir mit dem Bau des 2013er-Autos."
Es ist ein Zeitplan, den Mariani als "verrückt" bezeichnet. Er verdeutlicht, weshalb er dies so sieht: "Im Februar haben wir damit angefangen, das Fahrzeug erstmals aufzubauen. Im August befinden wir uns im Testbetrieb und haben bereits viele Kilometer zurückgelegt. Das Material war zwischendurch schon in Japan. Wir haben uns halt dazu entschlossen, ein extremes Auto zu bauen. Das ist nicht einfach."