Alain Menu vor Yvan Muller und Rob Huff: Beim Dreifach-Sieg von Chevrolet fährt Tiago Monteiro im ersten Rennen mit dem Honda Civic in die Punkte
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Es kam, wie es kommen musste: Chevrolet hatte das erste Rennen von Suzuka souverän im Griff. Von den Startplätzen eins, zwei und drei fuhren Alain Menu, Yvan Muller und Rob Huff zu einem nie gefährdeten Dreifach-Sieg und hatten im Ziel mehr als zehn Sekunden Vorsprung. Bester Verfolger war Gabriele Tarquini (Lukoil-SEAT) als Vierter, bester Privatier war Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet) als Fünfter.
Die größte Aufmerksamkeit wurde jedoch dem Zehntplatzierten zuteil: Tiago Monteiro holte beim Renndebüt des neuen Honda Civic auf Anhieb einen WM-Punkt. Der Portugiese, von Startplatz elf kommend, hielt sich in seinem ersten WM-Lauf als Honda-Fahrer schadlos, profitierte aber von einem zu optimistischen Überholversuch von Mehdi Bennani (Proteam-BMW), der ihm Platz zehn einbrachte.
Während Überholmanöver auf dem nur 2,2 Kilometer kurzen und vor allem kurvenreichen Kurs von Suzuka größtenteils nicht stattfanden, wurde wenigstens hart gekämpft - vor allem im Mittelfeld. Dort mischte auch Franz Engstler (Engstler-BMW) ordentlich mit, ging als Elfter jedoch knapp leer aus. Rene Münnich (STR-SEAT) zeigte bei seinem ersten WTCC-Rennen einen tollen Drift und wurde 19.
Menu gewinnt den Start, Tarquini überholt
Doch der Reihe nach: Breit aufgefächert flog das Feld nach dem fliegenden Start auf die erste Kurve zu, wo überraschenderweise wenig passierte. Keine Crashs, aber auch kaum Positionswechsel. Muller versuchte es zwar auf der Außenseite gegen Menu, konnte jedoch keinen ernsthaften Angriff wagen und behielt Rang zwei. Tarquini schnappte sich indes gleich MacDowall und holte so Rang vier.
Und damit war die Entscheidung in der Spitzengruppe gefallen, denn in den folgenden 25 Rennrunden veränderten sich lediglich die Abstände, doch die Reihenfolge blieb bestehen. Im Mittelfeld gab es aber ein munteres Hauen und Stechen um die Plätze, was zu einigen interessanten Manövern führte. Dabei erlebte Honda-Pilot Monteiro eine Schrecksekunde, als ihn Darryl O'Young (Bamboo-Chevrolet) berührte.
Der Honda kam kurz quer, gelangte dann aber zurück auf Kurs - und Monteiro hielt seine Position. Zuvor hatte sich Gastpilot Hiroki Yoshimoto (Tuenti-SEAT) in Runde vier wesentlich energischer gegen Norbert Michelisz (Zengö-BMW) durchgesetzt. Seinem Rempler in Kurve zwei ließ der japanische Lokalmatador ein Überholmanöver folgen, fiel später jedoch noch ins Hinterfeld zurück.
Honda rutscht in die Punkteränge
Los ging's mit der Rückwärtsreise bereits in Runde zwölf, als erst Tom Boardman (STR-SEAT) und dann Michelisz an Yoshimoto vorbeigingen. Danach versuchte sich Michelisz rundenlang am Heck von Boardman, drängelte und schubste leicht - aber auf faire Weise -, um nach 26 Runden doch um 0,162 Sekunden den Kürzeren zu ziehen. Bennani ließ hingegen die Ungeduld Überhand nehmen.
In Runde 22, vier Umläufe vor Schluss, wollte sich der bis dahin Siebtplatzierte mit Gewalt an Aleksei Dudukalo (Lukoil-SEAT) vorbeidrücken. In den tückischen S-Kurven kam es prompt zu einer Berührung, die Dudukalo in einen Drift schickte und Bennani in einen Dreher. Dudukalo fuhr weiter, das Feld in die Lücke und Bennani in die Box. Und Honda-Fahrer Monteiro erbte den zehnten Platz.
Der Rest war eine Schussfahrt ins Ziel: Dort kam Menu nach 23:44.880 Minuten als Erster an und feierte seinen bereits vierten Saisonsieg vor Muller (+0,812 Sekunden) und Huff (+ 1,419). Tarquini hatte als Vierter schon 13,8 Sekunden Rückstand auf die Spitze, blieb aber sicher vor MacDowall, Dudukalo, Tom Coronel (ROAL-BMW), Pepe Oriola (Tuenti-SEAT), Stefano D'Aste (Wiechers-BMW) und Monteiro.