Huff siegt beim Crash-Festival zum Saisonabschluss

, 17.11.2013

Ein Massencrash nach dem Start, zwei Rotphasen und jede Menge Schrott: Rob Huff siegt im mehrfach unterbrochenen letzten Saisonrennen der WTCC

Schrott. Richtig viel Schrott. Das ist das Ergebnis des letzten WTCC-Rennens unter dem aktuellen Reglement. Denn der finale Lauf der Saison 2013 glich phasenweise mehr einem Demolition-Derby als einer WM-Veranstaltung. Gleich zweimal musste das Rennen per roter Flagge unterbrochen werden, nur 15 von ursprünglich 34 Autos kamen über die Distanz. Und am Ende siegte Rob Huff (Münnich-SEAT).

Doch der Reihe nach: Beim stehenden Start ging zunächst alles glatt. Doch nach der ersten Kurve, dem schnellen Linksknick, überschlugen sich plötzlich die Ereignisse: Auslöser des Massencrashs war Norbert Michelisz (Zengö-Honda), der von innen nach außen über die Strecke schoss und dort in die Leitplanken knallte. Und dann gab es eine Kettenreaktion, die insgesamt sieben Autos in Mitleidenschaft zog.

"Dann waren wir einfach nur noch Passagiere", meint Tom Boardman (STR-SEAT), einer der am Unfall beteiligten Fahrer, für die das Rennen auf der Stelle vorbei war. Auch Mehdi Bennani (Proteam-BMW), Stefano D'Aste (PB-BMW), Michail Koslowskii (Lada), Darryl O'Young (ROAL-BMW) und Hugo Valente (Campos-SEAT) hatten keine Chance, dem Chaos der hektischen Startphase zu entgehen.

Die erste Rotphase nach Massencrash

Klarer Fall: Das Rennen wurde sofort unterbrochen. Vorn hatte sich Tom Coronel (ROAL-BMW) von der Pole-Position aus gleich die Führung geschnappt, während James Thompson (Lada) seinen zweiten Platz sofort an James Nash (Bamboo-Chevrolet) verloren hatte. Auch Huff und Tiago Monteiro (Honda) waren noch auf den ersten Metern an Lada-Fahrer Thompson vorbeigegangen.

Dennoch wurde der Neustart in der ursprünglichen Startreihenfolge durchgeführt. Allerdings hinter dem Safety-Car, um weiteren Schrott zu verhindern. Dieser Plan ging jedoch nur bedingt auf, denn schon bei der ersten Runde unter Grün schepperte es erneut. Dieses Mal zwischen Monteiro und Muller, wobei Letzterer bei San Francisco in die Banden gedrückt wurden und bis auf Platz zehn zurückfiel.

In Runde vier legten sich Chilton, Nash und Huff in Lisboa und San Francisco miteinander an, doch alle Beteiligten hielten die Spur und fuhren weiter. Chilton rollte jedoch nur einen Umlauf später aus - und erneut regierte plötzlich das blanke Chaos: Gaststarter Eurico de Jesus rauschte in den langsam fahrenden Chilton hinein und hob kurz ab, um anschließend vor dem Chilton-Auto liegenzubleiben.

Wieder rote Flaggen in Macao...

Die nachfolgenden Piloten wurden zwar von gelben Flaggen gewarnt, doch an der Unfallstelle kam es trotzdem zum Stau. Weil einige Fahrer zu schnell an die Unfallstelle heranfuhren, krachte es prompt erneut. Gaststarter Jeronimo Badaraco hob dabei ebenfalls kurz ab, war aber nicht der Letzte, der für weitere Blechschäden sorgte. Auch Franz Engstler (Engstler-BMW) wurde in diese Unfälle verwickelt.

Und das bedeutete natürlich eine zweite Rotphase, um die Wracks von der Strecke zu schaffen und den Kurs zu säubern. Danach erfolgte der zweite Neustart, wobei Thompson sich nicht lange auf dem zweiten Platz halten konnte. Schon in der siebten Runde zog erst Huff, dann auch Nash am Lada-Piloten vorbei. Kurz darauf versuchte sich auch Oriola an dieser Übung, doch das misslang gründlich.

Oriola schickte Thompson nämlich bei Maternity in die Leitplanken, sodass Thompson aufgeben musste. Wie man's richtig macht, zeigte einen Umlauf später Huff, indem er sich vor Lisboa innen an Coronel vorbeibremste - inklusive leichter Berührung, die jedoch von Coronel ausgegangen war. Zum Schluss schnappte sich Oriola noch Nash und Coronel, dann fiel - nach insgesamt 1:23 Stunden - die Zielflagge.

Das Ergebnis: Das ursprünglich 34 Fahrzeuge starke Feld schrumpfte binnen zweier Rennen auf 15 Autos zusammen. Und gleich zwei Deutsche punkteten: Marc Basseng (Münnich-SEAT) als Siebter, Engstler als Achter. Auf den Plätzen neun und zehn noch kleine Überraschungen: Gabriele Tarquini (Honda) fuhr aus der Boxengasse noch in die Top 10, Gastpilot Henry Ho holte erstmals WM-Zähler.

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