Nach Jahren der Dominanz in der Tourenwagen-WM muss Jose-Maria Lopez in der Formel E jetzt kleiner Brötchen backen: "Man muss eine Menge lernen"
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Er kam, sah, und siegte: In der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) fuhr Jose-Maria Lopez seit seinem Debüt bei fast jedem Rennen um den Sieg, doch nach seinem Wechsel in die Formel E muss der Argentinier kleinere Brötchen backen. Beim Rennen der Formel E in Marrakesch, wo Lopez aufgrund der Streckenkenntnis theoretisch gegenüber seinen Rivalen hätte im Vorteil sein sollen, reichte es für ihn gerade einmal zu Rang zehn und einem Punkt.
"Die Formel E ist völlig andres als alles andere, was ich bisher gefahren bin. Man muss eine Menge lernen, und es ist keine sehr instinktive Serie", sagt Lopez auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' über die Serie für elektrisch angetriebene Formelfahrzeuge. "Man muss zum Beispiel lernen, wie man schneller fährt, indem man mit der Energie haushält." Gerade diese Herausforderung, mit möglichst wenig Energieverbrauch möglichst schnell zu fahren, erfordert einen methodischen Ansatz.
"Das wird sicherlich eine Zeit lang dauern, aber ich bin auch nicht mit der Einstellung dorthin gegangen, dass ich alles gewinnen werde", schraubt der siegesverwöhnte Lopez seine Ansprüche im neuen Tätigkeitsfeld herunter. "Vielleicht passt das auch nicht zu meinem Fahrstill, wohingegen Tourenwagen, vor allem frontgetriebene, sehr gut zu meinem Fahrstil gepasst haben."
Dort hatte sich Lopez hingegen vom ersten Rennen an wie ein Fisch im Wasser gefühlt - nicht erst in der WTCC. "Tourenwagen waren von Anfang an gut zu mir. Ich habe meine Karriere im Tourenwagen Ende 2006 begonnen und konnte erstaunlicherweise fast bei jedem Rennen um den Sieg kämpfen."
Nachdem er in der WTCC alles gewonnen hatte, was es zu gewinnen gab, suchte der Wettkämpfer in ihm eine neue Herausforderung und fand sie in der Formel E. "Ich wollte etwas anderes machen. Ich wollte als Rennfahrer reifen und sehen, ob ich auch in anderen Autos schnell sein kann", sagt Lopez. Und daher dürfe man nicht erwarten, dass er seine Siegesserie aus der WTCC nahtlos in der Formel E fortsetzt. "Ich habe in der Formel E noch Zeit und mache mir über mein Tempo keine Sorgen", sagt er.