Weltmeister Jose-Maria Lopez freut sich darüber, dass Honda nun ein ernsthafter Rivale für Citroen ist: Der Aufschwung der Japaner überrascht ihn nicht
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Ungewohnte Situation für Citroen: Zum ersten Mal seit dem Einstieg des französischen Herstellers in die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) führt er nach einem Rennwochenende die Herstellermeisterschaft nicht an. Nach der starken Vorstellung von Honda beim Saisonauftakt in Le Castellet mit dem Sieg von Rob Huff im Eröffnungsrennen und vier von sechs möglichen Podiumsplatzierungen haben die Japaner um einen Punkt die Nase vorne.
Von dieser starken Vorstellung von Honda mögen einige überrascht gewesen sein, der amtierende Weltmeister Jose-Maria Lopez allerdings nicht. "Unsere Berechnungen haben gezeigt, dass sie sehr stark sein werden", sagt der Citroen-Pilot. "Sie haben sich sehr angestrengt, wohingegen es für uns schwierig ist, ein Auto zu verbessern, welches die vergangenen beiden Jahre dominiert hat", sagt Lopez und erklärt, dass der Aufschwung von Honda schon bei gemeinsamen Tests in Jerez und Vallelunga zu erkennen gewesen sei.
Doch nicht nur die Verbesserung des Civics, sondern auch die Veränderungen im Fahrerkader sieht Lopez als Grund für die Leistungssteigerung von Honda. "Sie haben die Fahrer gewechselt, sodass es jetzt richtigen Wettbewerb gibt. Das wird dem Team helfen", so der Argentinier. Gabriele Tarquini hatte vor dieser Saison bei Honda seinen Hut nehmen müssen und war durch Rob Huff ersetzt worden. Zudem wird nun ein drittes Werksauto für Norbert Michelisz eingesetzt.
Das alles und die Tatsache, dass die C-Elysee beim Saisonauftakt 80 Kilogramm schwerer als die Civics waren, habe dazu geführt, dass Honda den Rückstand auf Citroen erheblich verkürzen konnte. "Vergangenes Jahr waren sie hier sechs oder acht Zehntel langsamer, und der Gewichtsunterschied betrug nur 20 Kilogramm. In diesem Jahr sind es 80 Kilogramm, und aufgrund der Fortschritte, die sie gemacht haben, wussten wir, dass es eng wird", sagt Lopez.
Der zweimalige WTCC-Champion ist jedoch nicht böse darüber, dass er nun anders als in der Vergangenheit nicht mehr nur gegen die eigenen Teamkollegen kämpfen muss. "Es fühlt sich gut an. Als Team wollen wir natürlich gewinnen, aber es ist schön, wenn man sich gegen harte Konkurrenz durchsetzt", sagt er. "Das ist gut für uns, für sie und für die Meisterschaft."