Volvo feiert beim "Heimrennen" im China mit Thed Björk einen emotionalen ersten Sieg in der WTCC: Krönung eines erfolgreichen Wochenendes
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"Was für ein Rennen und was für ein Sieg! Das fühlt sich nach all den Anstrengungen in diesem Jahr so toll an. Dieser Sieg ist einer der besten in meiner Karriere", sprudelt es aus Thed Björk heraus. Von skandinavischer Coolness war beim Schweden und seiner Volvo-Mannschaft nach dem Eröffnungsrennen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in Schanghai nicht viel zu sehen. Vielmehr dominierten nach einem dramatischen Rennen, an dessen Ende für Björk und Volvo der erste WTCC-Sieg zu Buche stand, die Emotionen.
"Das war ein tolles Wochenende mit einem fantastischen Rennen und einem fantastischen ersten Sieg für Thed und Volvo", jubelt auch Alexander Murdzevski Schedvin, Motorsportchef der schwedischen Marke. Für Volvo war es in der Tat ein besonderes Wochenende, denn am Samstag hatten die Schweden bereits den Team- und durch Richard Göransson den Fahrertitel in der Skandinavischen Tourenwagenmeisterschaft gewonnen.
Während Siege in der Heimat für Volvo in den vergangenen Jahren aber fast schon Routine wurden, war der Triumph in Schanghai eine echte Premiere. Und die hätte an keinem besseren Ort stattfinden können, denn in Ermangelung eines schwedischen WTCC-Laufs hatte Volvo die Veranstaltung in Schanghai zum Heimrennen erklärt. Die Schwedische Marke ist im Besitz des chinesischen Konzerns Geely.
"Wir haben rund um dieses Rennen viele kommerzielle Aktivitäten durchgeführt und hatten viele Gäste. Ihnen einen Sieg zu schenken, ist etwas ganz besonderes für uns", ist sich Murdzevski Schedvin der Bedeutung dieses historischen Triumphs bewusst. Volvo trug sich damit als achter Hersteller in der Geschichte der WTCC in die Siegerliste ein und sorgte zudem für ein Novum: Nach dem heutigen Erfolg der Schweden haben in dieser Saison fünf verschiedene Hersteller Rennen gewonnen. So abwechslungsreich ging es in der WTCC noch nie zu.
Um den Sieg musste Björk allerdings hart kämpfen, denn der bis zur letzten Runde führende Norbert Michelisz (Honda) erwies sich als hartnäckiger Gegner. "Ich war viel schneller als Norbi, der sich aber wirklich gut verteidigt hat", lobt Björk seinen Rivalen. In der Schlussrunde kam es dann zunächst auf der langen Geraden zu einer Berührung, bei der Michelisz seine Heckschürze verlor.
Auch das anschließende Überholmanöver in der Haarnadelkurve ging nicht ohne Kontakt über die Bühne. "Wir haben uns berührt, aber ich wollte unbedingt vorbei und habe es geschafft", sagt Björk, dessen Sieg dann aber am seidenen Faden hing. Bei der Berührung mit Michelisz brach die linke Hinterradaufhängung. Da aber nur noch eine Linkskurve folgte, gelang es Björk, das angeschlagene Auto auf Position eins ins Ziel zu schleppen. "Das Gefühl nach dem Rennen war nach diesem intensiven Ende unbeschreiblich", sagt der Schwede.
Nach einigen schwierigen Rennen, bei denen die S60 Polestar nur selten konkurrenzfähig waren, sieht Motorsportchef Murdzevski Schedvin den Premierensieg in Schanghai auch als Belohnung für das gesamte Team. "Er war auch wichtig für die Moral, denn es liegt noch viel Arbeit vor uns, wenn wir in den nächsten Jahren regelmäßig an der Spitze fahren wollen."