Koslowskii: "Ich fühle den Fortschritt"

, 19.08.2013

Lada-Pilot Michail Koslowskii spricht über seine Eindrücke von der WTCC und über seine Entwicklung als russischer Fahrer in einer internationalen Serie

Sein WTCC-Einstieg kam ganz kurzfristig zustande, doch Michail Koslowskii hat sich davon nicht ins Bockshorn jagen lassen. Der 23-jährige Russe übernahm schon in Marrakesch das vakante Cockpit von Aleksei Dudukalo, der nach dem Lada-Crash in Monza von seinen Stammfahrer-Pflichten in der WTCC entbunden worden war. Gepunktet hat Koslowskii als Ersatzmann zwar bisher noch nicht, spricht im Interview aber von guten Fortschritten und von interessanten Eindrücken aus der WTCC.

Frage: "Michail, welche Pläne hattest du, ehe du in der WTCC an den Start gegangen bist?"

Michail Koslowskii: "Ich sollte eigentlich in der russischen Meisterschaft fahren. Dort hatte ich ehrgeizige Ziele und wollte um die vorderen Positionen kämpfen."

"Als ich davon erfuhr, dass ich in der WTCC an den Start gehen sollte, war ich natürlich hellauf begeistert. Ich war aber auch zuversichtlich. Während der Winterpause hatte ich mich schließlich gut auf die nationale Meisterschaft vorbereitet. Ich war bereit, sowohl körperlich als auch geistig. Und so konnte ich schon etwas eher in meine Saison starten - auf der anspruchsvollen Strecke in Marrakesch."

Frage: "Welche Ziele hat dir das Team zu Beginn gesetzt und wie haben sich diese Ziele im Verlauf der Saison verändert?"

Koslowskii: "Das einzige Ziel ist, von Rennen zu Rennen Fortschritte zu machen. Diese Fortschritte kann man natürlich auf der Zeitenliste der Tests, Warmups, Qualifyings und Rennen erkennen. Ich fühle diese Fortschritte auch. Ich habe mich an das Auto gewöhnt und kann mich nun auch mit den Nuancen des Fahrzeugs beschäftigen."

"Manche Strecken waren schwierig für uns. Zum Beispiel auf dem Slovakiaring konnten wir kaum mit den anderen Herstellern mithalten. Die Situation hat sich aber verbessert. Das Rennen in Budapest war zum Beispiel gleich besser und am Salzburgring waren wir noch stärker. Alle Fahrer liegen bei den Ergebnissen sehr eng beisammen. Ein paar Zehntel können dich schon fünf bis sechs Positionen nach vorn bringen."

Ein Fahrer einer neuen russischen Generation

Frage: "Wie lautet dein Eindruck von der WTCC?"

Koslowskii: "Ich mag alles. Hier herrscht eine familiäre Atmosphäre. In dieser Meisterschaft ist bei den Fahrern aber viel Erfahrung gefragt. Wenn du jung in die Meisterschaft kommst, brauchst du Zeit, um diese Rennen zu verstehen."

"Es gehen ein paar Rennen ins Land, bis du ganz allmählich gute Ergebnisse erzielst. In der WTCC gibt es zudem Lackaustausch. Du musst also ein paar Schritte im Voraus planen. Und wenn du auf die eine schnelle Runde nicht schnell bist, kannst du das damit kompensieren, dass du auf der Strecke kämpfst, um gute Resultate zu erzielen."

Frage: "In letzter Zeit sehen wir mehr und mehr russische Rennfahrer in internationalen Meisterschaften fahren. Was ist der Grund dafür?"

Koslowskii: "Dass unsere Fahrer nun in EM- und WM-Rennserien antreten, zeigt, wie das Niveau des Motorsports in Russland steigt. Vor fünf Jahren hatten wir gerade einmal eine professionelle Rennstrecke, jetzt gibt es mehrere Kurse mit hohem Standard. Der Motorsport wird immer populärer. Die jungen Fahrer haben jetzt auch die Gelegenheiten und die Infrastruktur, um ihre Fahrkünste zu schulen."

Frage: "Wenn du irgendwo eine Rennstrecke bauen könntest, wo würdest du das tun?"

Koslowskii: "Sicherlich in meiner Heimat, also in St. Petersburg. Ich bin etwas enttäuscht, dass wir dort keine Rennstrecke auf gutem Niveau haben."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere WTCC-News

Es qualmt: Honda geht bei der Entwicklung am Civic bewusst gewisse Risiken ein

Honda spielt mit der Technik

Und plötzlich rollt ein Honda aus. Umhüllt von dichtem Qualm verlässt Tiago Monteiro das Auto. Der Turbo hat seinen Geist aufgegeben. Eine Szene vom Stadtrennen in Porto, die zeigt, welchen …

Citroen-Fahrer Sebastien Loeb äußert sich zu seinen Fahreindrücken im C-Elysee

Loeb: "Wir werden genug testen"

Das gewohnte Umfeld verlassen und sich einer ganz neuen Aufgabe stellen. Das ist, was Sebastien Loeb in der kommenden Saison tut. Dann vollzieht er seinen Wechsel vom Rallyeauto in den Tourenwagen und steigt …

Im Aufwind: Lada-Fahrer James Thompson will noch in diesem Jahr aufs Treppchen

Lada-Fahrer Thompson denkt schon ans Treppchen

Früher war es eine Überraschung, wenn ein Lada in die Top 10 gefahren ist. Heute ist das russische Team enttäuscht, wenn es mal nicht in der Spitzengruppe zu finden ist. Doch James Thompson …

Motorsport vor herrlicher Alpen-Kulisse: Die WTCC fährt auch 2014 am Salzburgring

Gleich vormerken: WTCC am 18. Mai 2014 wieder in Salzburg

"Der Salzburgring ist vielleicht die beste traditionelle Tourenwagen-Strecke." Das sagt Marcello Lotti über den Kurs im "Nesselgraben" bei Salzburg. Und deshalb schickt er seine Meisterschaft auch in …

Die Honda Civic müssen bei den Rennen in Sonoma zehn Kilogramm zuladen

Gewichtsanpassung: Honda muss in Sonoma zuladen

Vor den WTCC-Rennen im US-amerikanischen Sonoma (1. September) hat der Automobilweltverband FIA eine Anpassung der Kompensationsgewichte der Fahrzeuge vorgenommen. Honda dürfte die neue Einstufung am …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo