Er siegte als Gaststarter bei seinem Heimspiel in Argentinien, kurz darauf war er Werksfahrer, jetzt ist er Weltmeister: Wie alles begann für Jose-Maria Lopez
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Den 4. August 2013 wird Jose-Maria Lopez sicher nie vergessen. Denn das war der Tag, an dem seine Karriere eine entscheidende Wendung nahm. Als Gaststarter in der WTCC mit Wiechers-BMW fuhr er gleich an seinem ersten Rennwochenende zum Sieg - und damit in die Notizbücher der europäischen Teams. Kurz darauf wurde Lopez Werksfahrer bei Citroen. Und jetzt ist er Weltmeister.
Was zu einem großen Teil auf seinen Einsatz in Termas de Rio Hondo zurückgeht. Und von diesen Momenten schwärmt Dominik Greiner, damals Teammanager bei Wiechers-Sport, heute in gleicher Rolle bei Münnich-Chevrolet, noch immer. "Jose-Maria oder, wie wir ihn liebevoll nennen, "Pechito" hat seine Chance einfach gut genutzt", sagt er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Rückblickend war dieser Gaststart wohl das beste Investment seiner Karriere." Und der Beginn eines rasanten Aufstiegs.
Kaum zum Werksfahrer bestellt, überraschte Lopez in seiner ersten WTCC-Saison von Anfang an. Nicht etwa Rekordchampion Yvan Muller holte beim Auftakt in Marrakesch die erste Pole-Position und den ersten Rennsieg für Citroen, sondern Lopez. Und die meisten Schlagzeilen schrieb nicht etwa Motorsport-Legende Sebastien Loeb bei seinem Umstieg von Rallye auf Rundstrecke, sondern Lopez.
"Viele hatten wohl gedacht, Jose-Maria kommt als Quotenfahrer, als klare Nummer drei neben Muller und Loeb. Doch der unbekannte Argentinier hat beide Stars hinter sich gelassen. Das ist aller Ehren wert", meint Greiner. "Ich freue mich für Jose-Maria. Und es spricht auch für das Team Wiechers-Sport, dass ein ehemaliger Fahrer ein Werkspilot geworden ist - und Weltmeister. Das macht uns in Nienburg alle stolz."
"Wir haben ihm in Termas de Rio Hondo 2013 ein Auto hingestellt, mit dem er zeigen konnte, was er drauf hat. Damals", so Greiner weiter, "war Jose-Maria nicht mehr auf dem Radar der europäischen Teams. Doch er hat alles richtig gemacht. Man hat einfach gesehen, welche Qualitäten in ihm stecken." Qualitäten, die ihn knapp ein Jahr nach seinem WTCC-Gaststart zum Champion gemacht haben.
"Die Konkurrenz hat schon bei seinem ersten Auftritt in der WTCC gesagt: 'Das ist ein schneller Bursche.' Und dieser Erwartungshaltung ist Jose-Maria völlig gerecht geworden", sagt Greiner. Verändert habe sich Lopez durch seinen rasanten Aufstieg und den großen Erfolg aber nicht: "Jose-Maria war und ist ein sehr netter und sympathischer Kerl. Wir stehen im regelmäßigen Kontakt. Und jetzt ist er auch noch Weltmeister. Ich freue mich sehr darüber. Und es macht mich auch etwas stolz, dass wir ihm dabei helfen konnten."