Keine Gnade mit den Rivalen: Obwohl sein Titelgewinn schon feststeht, zeigt Jose-Maria Lopez seinen Gegnern in der WTCC weiter die Grenzen auf
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Wer gedacht hatte, Jose-Maria Lopez würde seine Karriere in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) nach dem vorzeitigen Titelgewinn und angesichts des bevorstehenden Wechsels in die Formel E locker ausklingen lassen, wurde in Schanghai eines bessern belehrt. Im Hauptrennen deklassierte Lopez die Konkurrenz und stellte mit einem überlegenen Start-Ziel-Sieg die Hackordung noch einmal nachdrücklich klar.
"Es war ein fantastisches Wochenende für uns. Wir waren die schnellsten und ich hatte keinen Druck mehr", sagt der Argentinier. Die Entscheidung über den Sieg fiel schon auf den ersten Metern, als Lopez von der Pole-Position aus den neben ihm startenden Nick Catsburg (Lada) ausbeschleunigte.
"Ich wusste, dass der Lada am Start nicht das Potenzial hat, daher stand ich weniger unter Druck", so Lopez. "Mir gelang ein sauberer Start, dann habe ich versucht, einen Vorsprung herauszufahren und anschließend habe ich jede Runde genossen", sagt er. Völlig befreit von taktischen Zwängen fuhr Lopez befreit auf und distanzierte seinen Teamkollegen Yvan Muller als Zweiten nach 15 Runden um mehr als elf Sekunden.
"Solch eine Chance bekommt man nicht so oft, denn normalerweise muss man auf die Reifen achten. Darum habe ich mich aber nicht gekümmert sondern bin einfach mein Rennen gefahren und wollte Spaß haben", erklärt Lopez.
Als nächste Aufgabe warten auf den dreimaligen Champion nun die ersten Formel-E-Rennen in Hongkong und Marrakesch, ehe er Ende November beim Saisonfinale in Katar seine Abschiedsvorstellung in der WTCC gibt. Doch auch dort darf die Konkurrenz keine Geschenke von Lopez erwarten, denn der verspricht: "Ich will es in Doha standesgemäß beenden."