Lotti: Was wäre mit Priaulx und Farfus möglich gewesen?

, 10.08.2012

Mit betagtem Material: Hätte BMW mit den früheren Werksfahrern Andy Priaulx und Augusto Farfus besser abgeschnitten als mit den vielen Privatiers?

Chevrolet hatte die vergangenen Saisons klar im Griff. Nachdem sich die US-amerikanische Marke 2010 noch ein enges Duell mit BMW geliefert hatte, profitierte sie auch vom Rückzieher der Bayern. Denn 2011 und 2012 hatte Chevrolet vergleichsweise leichtes Spiel, schließlich war man teilweise das einzige Werksteam im Starterfeld. Die Konkurrenz wurde hingegen fast nur durch Privatiers vertreten.

Auch diese setzten ihre Glanzpunkte, doch insgesamt blieb man bei BMW hinter den Erfolgsquoten aus der Vergangenheit zurück. Darüber können auch die Laufsiege von Tom Coronel (ROAL) in Suzuka, Stefano D'Aste (Wiechers) am Salzburgring, Franz Engstler (Engstler) in Oschersleben und Norbert Michelisz (Zengö) am Hungaroring nicht hinwegtäuschen. Und woran könnte das liegen?

Einerseits und hauptsächlich wohl an einem übermächtigen Chevrolet-Werksteam, das seit 2011 gleich reihenweise zu Doppel- und Dreifachsiegen fuhr. Andererseits, betont WTCC-Serienchef Marcello Lotti, habe Chevrolet derzeit auch das jüngste Fahrzeug im Starterfeld, wohingegen alle weiteren Modelle deutlich älter seien. Das trifft zumindest auf den BMW 320 und den SEAT Leon zu.

Beide Autos gehen schon seit einigen Jahren in nur marginal veränderter Form an den Start und gelten im Vergleich zum Chevrolet Cruze, der erst 2009 eingeführt wurde, als recht "betagte Modelle" - auch wenn speziell zur Saison 2011 einige größere Entwicklungen daran vorgenommen wurden. Sehr viel mehr passierte bei BMW nicht, bei SEAT wurden die Bemühungen erst für 2012 intensiviert.

Und dann wäre da natürlich noch die Frage nach den Fahrern. Während Gabriele Tarquini bei SEAT als das klare Aushängeschild gilt, tut sich Tom Coronel bei BMW mit dieser Rolle noch ein bisschen schwer - obwohl er in der WM-Wertung 2011 vor Tarquini (!) die Saison-Zielflagge sah. "Man darf spekulieren", meint Lotti in Richtung BMW, "was mit Priaulx und Farfus möglich gewesen wäre."

Das britisch-brasilianische Duo war 2010 als BMW-Team RBM in der WTCC angetreten und hatte alleine durch Priaulx satte sechs Saisonsiege eingefahren. Nur eine unglückliche Disqualifikation verhinderte damals, dass Priaulx in Macao noch in den WM-Titelkampf eingreifen konnte. Am Ende rutschte er noch ab bis auf WM-Platz vier, während sich Farfus als WM-Sechster verabschiedete.

Priaulx und Farfus wechselten anschließend auf die Langstrecke und zur Saison 2012 in die DTM - und Chevrolet war zwei große Gegenspieler los. Alleine daran liegt es aber nicht, sagt Lotti. "Sie haben das beste Auto mit dem besten Motor. Das ist völlig klar. Und sie haben drei richtig starke Fahrer", erklärt der Italiener. In der Kombination ergibt dies laut Lotti: "Chevrolet ist am Drücker."

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