Mariani: "Wir modifizieren 60 Prozent der Teile"

, 13.01.2013

Honda-Teamchef Alessandro Mariani spricht im Interview über die Vorbereitungen für 2013, das neue Kundenteam und gibt einen Ausblick auf 2014

Es wird ernst für Honda: In zehn Wochen steigt der japanische Hersteller mit dem italienischen JAS-Team in die WTCC ein und bringt insgesamt drei Civic-Fahrzeuge an den Start. Zwei für Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro im Honda-Werksteam, eines für Norbert Michelisz beim Kundenteam Zengö. Im Interview, das uns unsere Kollegen von 'P1race.hu' freundlicherweise zur Verfügung stellen, spricht Honda-Teamchef Alessandro Mariani über die Herausforderungen der ersten Saison.

Frage: "Alessandro, welche Fortschritte macht ihr beim Auto für die Saison 2013? Wo steht ihr derzeit bei den Arbeiten?"

Alessandro Mariani: "Wir arbeiten mit Vollgas daran, die Saison 2013 vorzubereiten und die Entwicklung des 2013er-Civic fertigzustellen. Das erste 2013er-Fahrzeug bauen wir gerade zusammen. Und die neuen Teile sind bereit, um getestet zu werden."

Frage: "Wie sehr wird sich das 2013er-Modell vom Auto aus der vergangenen Saison unterscheiden? Wird es etwas vollkommen Neues sein oder werdet ihr nur kleine Verbesserungen anbringen?"

Mariani: "Das Konzept des Autos ist das gleiche. Wir haben ja schließlich die Bestätigung erhalten, dass unser innovatives Grundkonzept stimmig ist."

"Während der Tests und der Rennen im vergangenen Jahr haben wir aber viele Bereiche ausgemacht, in denen wir uns noch etwas verbessern können. Das Fahrzeug muss dann auch noch von der FIA homologiert werden. Wir modifizieren etwa 60 Prozent der Teile. Das ist viel Arbeit."

Frage: "Wie lautet dein Kommentar dazu, dass Norbert Michelisz und das Zengö-Team 2013 den dritten Honda Civic an den Start bringen werden? Und was hältst du als Teamchef von diesem Rennstall und von Michelisz als Rennfahrer?"

Mariani: "Ich freue mich über die Wahl von Honda, die ich von Anfang an unterstützt habe. Zengö ist ein professionelles Rennteam und Norbert verfügt über einen natürlichen Grundspeed. Ich bin nicht nur der Honda-Teamchef, sondern auch und hauptsächlich der Geschäftsführer von JAS."

"Das bedeutet: Diese Lösung verbessert die Möglichkeiten von Honda in der Meisterschaft. Wenn es Zengö gelingt, die Werksautos zu schlagen und ein Rennen zu gewinnen, dann bedeutet das, Honda hat einen kraftvollen Motor entwickelt und JAS hat gute Arbeit darin geleistet, ein konkurrenzfähiges Chassis aufzubauen. Ich bin also zufrieden."

Frage: "Wird Zengö identisches Material wie das Honda-Werksteam erhalten? Ist Norbert Michelisz deshalb auch ein Werksfahrer?"

Mariani: "Ja, das Auto wird identisch sein. Norbert ist und bleibt aber Privatfahrer."

Frage: "Werdet ihr das Zengö-Team in die Testarbeit miteinbinden? Werden sie vor Saisonbeginn eine Testmöglichkeit bekommen?"

Mariani: "Die Entwicklung des 2013er-Autos, die aufgrund der anstehenden FIA-Homologierung schon bald abgeschlossen sein wird, wird von unseren Mitarbeitern und den beiden Piloten Tarquini und Monteiro bestritten. Wir haben Zengö aber zu unseren Testsessions eingeladen, um ihren Lernprozess bei den Charakteristiken des neuen Autos zu beschleunigen und so viele Informationen wie möglich zu teilen."

Frage: "Die 2013er-Fahrzeuge werden nur eine Saison lang fahren, weil 2014 neue Regeln eingeführt werden. Heißt das, ihr baut für 2014 erneut ein komplett neues Auto?"

Mariani: "Ja. Wir haben bereits mit den ersten Untersuchungen für das 2014er-Auto begonnen. Aufgrund der Regeländerungen und um erneut ein extremes Projekt an den Start zu bringen, wird das Fahrzeug komplett neu sein."

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