Alles oder nichts: Mit dieser Einstellung hielt Mehdi Bennani im Hauptrennen der WTCC in Katar dem Druck seiner Rivalen stand und feierte Saisonsieg Nummer zwei
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Held oder Depp - genau diese beiden Optionen gab es am Freitag für Mehdi Bennani (SLR-Citroen) im Hauptrennen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) auf dem Losail International Circuit in Katar. Der Marokkaner zeigte nach der Pole-Position im Qualifying auch im letzten Rennen der Saison eine bärenstarke Leistung, hielt rundenlang dem Druck von Volvo-Pilot Thed Björk stand und feierte am Ende Saisonsieg Nummer zwei.
"Das war für mich kein einfaches Rennen, denn ich hatte alle Hände voll zu tun, um Thed hinter mir zu halten", blickt Bennani auf das Nachtrennen in der Wüste Katars zurück. Nachdem er im Qualifying etwas überraschend auf die Pole-Position gefahren war, zeigte der SLR-Citroen-Pilot im Hauptrennen, dass dieses Ergebnis kein Zufall war.
"Nach dem Qualifying wurde ich gefragt, ob ich es (die Pole-Position; Anm. d. Red.) verdient habe, weil die anderen Fehler gemacht hatten.", sagt Bennani. Der Marokkaner war als erster der fünf Fahrer in Q3 auf die Strecke gegangen. Anschließend gelang keinem seiner Rivalen eine fehlerfreie Runde. Genau das spreche aber für ihn, stellt Bennani mit Genugtuung fest. "Ich habe es verdient, weil ich keinen Fehler gemacht habe", sagt er.
Im Hauptrennen hatte Bennani vor allem seine Markenkollegen Jose-Maria Lopez und Yvan Muller als Rivalen auf der Rechnung, die hinter ihm aus Reihe zwei starteten. "Ich habe alles gegeben, denn ich wusste, dass es sehr schwierig werden wird. Es war das Hauptrennen, und ich wusste, dass mit Lopez und Muller zwei sehr schnelle Fahrer hinter mir stehen."
Und zunächst sah es so aus, als würde diese Vorhersage des Marokkaners eintreffen. "Nachdem Jose gleich nach dem Start am Volvo vorbeigegangen ist, habe ich einen harten Kampf erwartet", sagt Bennani. Doch Lopez konnte ihn nicht unter Druck setzen. Ganz im Gegensatz zu Björk, der Lopez bald überholte, schnell zu Bennani aufschloss und ihn dann viele Runden lang direkt im Heck hing.
Doch diesem Druck hielt Bennani, für den Katar aufgrund seiner arabischen Herkunft wie ein zweites Heimrennen ist, mit seiner "Alles-oder-Nichts-Einstellung" stand. "Ich bin zwölf oder 13 Runden lang wie im Qualifying gefahren. Ich hatte nur eines im Kopf: Entweder werde ich gewinnen oder mein Auto in die Wand feuern, denn ich wollte diesen Sieg unbedingt", sagt er.