Mehdi Bennani kokettiert mit einem Abschied aus der WTCC, sollte er nicht in absehbarer Zeit einen Werksfahrer-Vertrag bekommen
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Nach sieben Jahren als Privatfahrer in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) will Mehdi Bennani (SLR-Citroen) seine Karriere vorantreiben. Der Marokkaner drängt mit Nachdruck auf einen Werksfahrer-Vertrag und erwägt, die Serie zu verlassen, sollte sich dieser Wunsch nicht bald erfüllen. "Ich will nicht mein Leben lang in der Privatfahrerwertung fahren, sondern will so schnell wie möglich den nächsten Karriereschritt machen", sagt Bennani im Gespräch mit 'TouringCarTimes'.
"Ich will wie Hugo Valente und Norbert Michelisz Werksfahrer werden", so Bennani. Seinen beiden letztjährigen Rivalen im Kampf um die Privatfahrerkrone der WTCC gelang 2016 dieser wichtige Karriereschritt. Valente wurde vom Werksteam von Lada verpflichtet, Michelisz stieg bei Honda zum Werksfahrer auf.
Da will Bennani auch nicht länger hinten anstehen. "Hoffentlich klappt das bald, sonst muss ich mir etwas anderes suchen, denn ich habe nicht mehr viel Zeit", sieht der 32-Jährige seine Karriere in der WTCC am Scheideweg. "Ich habe mich schon nach Möglichkeiten in anderen Serien umgesehen, wo ich Werksfahrer werden kann, aber ich würde es am liebsten in der WTCC werden."
Empfehlen will sich Bennani dafür mit starken Leistungen in der Saison 2016. Dort sieht er seine Chancen bei SLR besser denn je, weil er in diesem Jahr kein Einzelkämpfer mehr ist. "Ich habe jetzt zwei Teamkollegen", so Bennani. Das Team von Sebastien Loeb setzt in dieser Saison zwei weitere Citroen C-Elysee für Tom Chilton und Gregoire Demoustier ein.
Von der Zusammenarbeit mit seinen neuen Teamkollegen will Bennani profitieren. "Wir können viel besprechen und unsere Daten vergleichen. Wir starten in der Privatfahrerwertung, aber wie im vergangenen Jahr will ich vorne mitfahren und um das Podium kämpfen", beschreibt der Marokkaner seine Ziele, die er Anfang des Monats mit der Bestzeit beim offiziellen WTCC-Test in Vallelunga untermauert hatte.
Bennani fährt seit 2009 in der WTCC. 2014 hatte er in Schanghai mit einem Proteam-Honda seinen ersten Gesamtsieg in der Serie gefeiert. Im Kampf um den Titel der Privatfahrer hatte er sich im vergangenen Jahr Michelisz um vier Punkte geschlagen geben müssen.