Nach acht Jahren als Werkspilot bei Chevrolet bekam Alain Menu ein inzwischen typisches Rennfahrer-Problem: kein Budget, kein Cockpit, keine WTCC
© Foto: xpbimages.com
Er fuhr die erfolgreichste Saison seiner Karriere, hat den WM-Titel beim Finale in Macao nur knapp verpasst. Mit 23 Siegen zählt er zu den drei erfolgreichsten Piloten aller Zeiten - und doch hat Alain Menu für 2013 kein Cockpit mehr erhalten. Der langjährige Chevrolet-Werksfahrer kam nach dem Rückzug des US-amerikanischen Herstellers nicht anderweitig unter und fährt nicht mehr in der WTCC.
Dabei hatte es nicht an Angeboten gemangelt, wie Menu bei 'Touring Car Times' betont. "RML hätte gern alle drei Fahrer behalten, doch sie brauchten Geld. Bei Bamboo und bei einem weiteren Team sah es genau gleich aus. Ich hätte Geld mitbringen müssen", erklärt der Schweizer. "Ich sagte ihnen allen: 'Ich bin nicht eingebildet, aber ich werde nicht mal damit beginnen, mich nach dem Budget umzuschauen.'"
Er habe von Anfang an gewusst, dass es ihm nicht möglich sein würde, eine halbe Million Euro aufzutreiben. "Ich war also stets ehrlich zu ihnen. Dadurch haben sich ein paar Türen geschlossen", meint Menu. Bei Bamboo Engineering war man trotzdem gewillt, den WM-Zweiten von 2012 ins Cockpit zu setzen. Doch auch dort "hing alles vom Budget ab", wie Menu rückblickend berichtet.
Kurz vor Saisonstart schwanden seine Chancen auf einen Verbleib in der WTCC immer mehr. "Dann ergab sich die Möglichkeit im Porsche-Supercup. Und ich dachte, dass es zu diesem Zeitpunkt meiner Karriere eine tolle Sache wäre, eine neue Herausforderung anzunehmen", sagt Menu. Er hätte aber auch nichts dagegen, sich wieder "alten Aufgaben" zu stellen und in die WTCC zurückzukehren...