In Magny Cours absolvierte Lada die ersten Testrunden mit dem neuen Vesta: Das neue WTCC-Auto sorgt für Aufbruchstimmung
© Foto: LADA SPORT ROSNEFT
Während Citroen, Honda und einige Chevrolet-Teams Ende vergangener Woche zum offiziellen Testtag der WTCC in Barcelona weilten, fuhr Mitbewerber Lada in Frankreich die ersten Runden mit dem neuen Vesta. Auf dem Kurs von Magny Cours, der aufgrund der Zusammenarbeit mit Oreca gewissermaßen die Hausstrecke von Lada ist, nahmen Rob Huff und James Thompson die Testarbeit mit dem neuen Vesta WTCC auf.
"Das ist ein ordentliches Rennauto", zeigte sich Huff nach den ersten Runden von seinem neuen Sportgerät begeistert. Auch Teamchef Viktor Schapowalow zieht nach den ersten Kilometern auf dem ehemaligen Grand-Prix-Kurs ein positives Fazit. "Das neue Auto erfüllt unsere Erwartungen: Es ist auf der Geraden schneller, in den Kurven stabiler und verfügt über eine deutlich verbesserte Aerodynamik", sagt er.
Auch äußerlich entspricht der Vesta den Erwartungen an einen modernen Tourenwagen deutlich mehr als der auf das TC1-Reglement umgebaute Granta aus dem Vorjahr. "Selbst für den Laien ist der neue Vesta optisch ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem Granta aus dem Vorjahr", meint auch Thompson. "Und er fährt sich so gut, wie er aussieht."
Kaum Testmöglichkeiten vor dem Saisonstart
Bei aller Euphorie über das neue, in diesem Jahr nach dem Wechsel des Hauptsponsors goldgelb lackierte Auto, weiß man im Hause Lada auch, dass man mit dem neuen Vesta spät dran ist. Verzögerungen bei der Herstellung des Autos hatten für Verspätung im Testprogramm gesorgt, weshalb das Auto erst drei Wochen vor dem Saisonstart im fernen Argentinien erstmals auf die Strecke ging.
"Es spricht für Lada als Autohersteller, dass sie in der Lage sind, in solch kurzer Zeit ein solch hochwertiges Auto zu bauen", wirft Huff ein. Dennoch wird das russische Werksteam, wie schon im Vorjahr, beim Saisonauftakt mit einem im Grunde kaum getesteten Fahrzeug antreten. "Natürlich liegt noch eine Menge Arbeit vor dem Team. Das ist ein völlig neues Auto, bei dem wir von Null anfangen. Daher müssen wir noch mehr testen", gibt Teamchef Schapowalow zu.
Doch dazu bleibt Lada kaum zunächst keine Zeit. Nach dem Saisonauftakt in Argentinien werden die Autos zum zweiten Rennwochenende nach Marokko verschifft und treffen dann erst wieder Ende April in Europa ein. "Deshalb werden wir auch zwischen den ersten WTCC Rennen weiter testen", kündigt Schapowalow Tests zu Beginn der Europasaison an.
Lada will gegen die anderen Werksteams kämpfen
Trotz dieser Verzögerungen bei der Saisonvorbereitung versprüht Lada nach dem erfolgreichen Rollout des Vesta Aufbruchstimmung. "Wir sind alle hoch motiviert, und obwohl die Tests mit Verspätung begonnen haben, werden wir vom Saisonstart an bereit sein, auf der Strecke zu kämpfen", gibt Teamchef Schapowalow die Marschrichtung vor.
Huff und Thompson sind nach den ersten Kilometern im neuen Auto auf jeden Fall davon überzeugt, dass sie mit dem Vesta nicht mehr nur sporadisch um Spitzenplätze kämpfen können. "Obwohl wir im vergangenen Jahr mit dem Granta gewonnen haben, wussten wir, dass ein großer Schritt nach vorne notwendig ist, um auf ein höheres Niveau zu kommen. Ich glaube, dieses Auto wird uns dorthin bringen", sagt Huff. "Es scheint, dass wir eine realistische Chance haben, auf Augenhöhe mit den anderen Werksteams zu kämpfen", zeigt sich auch Thompson optimistisch.