Tiago Monteiro kritisiert die wetterbedingte Absage des zweiten Rennens in Pressburg und meint, man hätte einen Start zumindest versuchen können
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Am gestrigen Sonntag erlebte die WTCC in Pressburg eine Premiere: Zum ersten Mal musste ein Lauf zur Tourenwagen-Weltmeisterschaft abgesagt werden. Unwetterartige Regenfälle mit Gewittern hatten den Slovakiaring überflutet, sodass sich die Rennleitung 15 Minuten vor der ursprünglich angesetzten Startzeit des zweiten Laufs aus Sicherheitsgründen zur Absage des Rennens entschied. Zuvor musste bereits der erste Lauf wegen Regens abgebrochen werden.
Die Entscheidung der Rennleitung stieß im Fahrerlager mehrheitlich auf Zustimmung, allerdings waren nicht alle Piloten einer Meinung. Honda-Werksfahrer Tiago Monteiro meint, man hätte es zumindest einmal versuchen sollen. "Ich bin in anderen Kategorien wie der Formel 1 unter schlimmeren Bedingungen gefahren", sagt der Portugiese. "Dort sind wir gestartet, und später wurde das Rennen abgebrochen."
Das Interesse Monteiros an einem Start des zweiten Rennens ist durchaus verständlich, denn der Honda-Pilot wäre dort von der Pole-Position gestartet und hatte sich gute Chancen auf seinen ersten Saisonsieg ausgerechnet. "Von der Pole-Position aus hätte ich ohne einen Fehler zu machen möglicherweise um den Sieg kämpfen können", sagt er. Monteiro ärgert sich vor allem deshalb über die Absage, weil er sich im ersten Lauf bewusst zurückgehalten hatte. "Es wäre sinnlos gewesen, ein unnötiges Risiko einzugehen und die Chance im zweiten Rennen zu ruinieren."
Doch nicht nur aus eigennützigen Motiven wäre ein Startversuch aus Sicht des Portugiesen die bessere Alternative gewesen. "Es wäre auch für die Fans und das Fernsehen wichtig gewesen", meint Monteiro. Allerdings war die überwiegende Anzahl der Fans an der Rennstrecke zum Zeitpunkt der Rennabsage schon vor dem Unwetter geflüchtet, dessen ganzes Ausmaß erst bei der Abreise vom Slovakiaring auf den teilweise überschwemmten Straßen offensichtlich wurde.
Letztendlich blieb Monteiro auch nichts anderes übrig, als sich der Entscheidung zu beugen. "Natürlich bin ich nicht glücklich, aber ich respektiere diese Entscheidung aus Sicherheitsgründen", sagt der Portugiese.