Warum ist Yvan Muller fast neun Zehntel schneller als der Rest der Welt? Der Erklärungsversuch des Ex-Champions ist so interessant wie kurios
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Der Chevrolet Cruze 1,6T ist technisch auf dem Stand von 2012. Und trotzdem ist Yvan Muller damit satte 1,5 Sekunden schneller als im vergangenen Jahr. Der RML-Fahrer pulverisierte den Rekord für WTCC-Fahrzeuge in Monza regelrecht, als er im Qualifying in 1:56.486 Minuten um den Kurs sauste. Wie aber kann ein Auto, das im Winter keine Entwicklung mehr erfahren hat, derart schnell sein?
Muller versucht sich an einer Erklärung: "Zwischen der Ascari-Schikane und der Ziellinie wurde neuer Asphalt aufgetragen. Die Parabolica ist nun viel schneller als in der Vergangenheit. Das ist ein Grund, weshalb die Rundenzeit so gut ist", meint der Ex-Weltmeister und fügt scherzhaft hinzu: "Punkt zwei ist: Vielleicht ergeht es mir ein bisschen wie einem guten Wein, der mit der Zeit immer besser wird."
Sein Chevrolet, und das betont Muller nochmals ausdrücklich, habe sich "abgesehen von der Farbe überhaupt nicht verändert". Deshalb habe er "ganz und gar nicht" damit gerechnet, in Monza auf die Pole-Position zu fahren. "Ich rechne niemals damit, auf die Pole-Position zu fahren. Mit einem Platz in den Top 5 habe ich aber sehr wohl geliebäugelt", sagt Muller. "Das Ergebnis ist einfach fantastisch."
"Vor fünf Wochen wusste ich schließlich noch nicht einmal, dass ich an diesem Wochenende hier in Monza sein würde", erklärt der Franzose, sieht sich aber nicht in der Favoritenrolle für die beiden Auftaktrennen in Monza: "Es ist nie einfach, ein Rennen zu gewinnen - speziell in Monza. Wir wissen jetzt, dass wir im Trockenen schnell sind. Am Sonntag erfahren wir, ob das auch im Nassen so ist."