Yvan Muller führt seine durchwachsenen Leistungen in der WTCC-Saison 2014 auch auf den Simulator von Citroen zurück, der für ihn nicht realistisch ist
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Vor der WTCC-Saison 2014 galt Yvan Muller als großer Favorit auf den Titelgewinn in der Tourenwagen-WM. Der viermalige Weltmeister, so nahm man an, werde aufgrund seiner Erfahrung seine beiden Teamkollegen Jose-Maria Lopez und Sebastien Loeb bis Citroen locker im Griff haben. Doch es kam anders. Lopez kaufte Muller konsequent den Schneid ab und fuhr in seiner ersten WTCC-Saison souverän zum Titel, während Muller ungewohnt viele Fehler machte.
Die Umstellung auf das neue TC1-Auto bereitete Muller größere Probleme als erwartet. Als Ursache dafür hat der Franzose auch den Simulator in der Citroen-Fabrik ausgemacht, wie er gegenüber 'Autosport' enthüllt. "Meine Erfahrung hat mir in diesem Jahr mit dem neuen Auto nicht viel geholfen, denn der Citroen-Simulator wurde von Seb und Jose entwickelt."
Und mit diesem Simulator kam Muller nicht zurecht. "Für mich ist er nicht realistisch, für sie schon", sagt er mit Verweis auf seine Teamkollegen. So hätten Loeb und Lopez durch das virtuelle Training den Erfahrungsvorsprung von Muller aufgeholt. "Pechito ist zum ersten Mal in Macao gefahren, aber wenn man die Runden im Simulator mitrechnet, hat er dort mehr Runden gedreht als ich."
Muller ist damit übrigens kein Einzelfall im Motorsport. Mit Michael Schumacher und Kimi Räikkönen gab es auch in der Formel 1 zwei erfahrene Piloten, die sich mit der virtuellen Fahrt im Simulator nicht anfreunden konnten.
Nach einer für seine Verhältnisse schwachen Saison mit nur vier Rennsiegen will Muller 2015 zurückschlagen. "In diesem Jahr hatte ich mit dem Auto ein paar Probleme, aber ich weiß, woran ich im Winter arbeiten muss." Auch die überarbeitete Version des Citroen C-Elysee sollte ihm seiner Einschätzung nach entgegenkommen. "Wir werden das Auto für das nächste Jahr in einigen Bereichen weiterentwickeln. Ich kann nicht viel darüber verraten, aber eine Lösung für die Vorderachse sollte mir helfen."