Yvan Muller kann Tom Coronel hinter sich halten und siegt im ersten Rennen in Moskau - Norbert Michelisz auf drei - Rennabbruch nach Startunfall
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Yvan Muller (RML-Chevrolet) gewann die Rennpremiere der WTCC auf dem "Moscow Raceway". Der Pole-Setter hielt im ersten von zwei Rennen Tom Coronel (ROAL-BMW) hinter sich und baute mit seinem vierten Saisonsieg seine Führung in der Weltmeisterschaft aus. Auf Platz drei fuhr Norbert Michelisz (Zengö-Honda), damit standen drei verschiedene Hersteller auf dem Podium. Nach einem Startunfall musste das Rennen für etwa 20 Minuten unterbrochen werden.
"Ich wusste, dass es schwierig werden würde, Tom im BMW hinter mit zu halten, denn er ist auf dieser Strecke im Vorteil. Ich habe versucht, mir meine Reifen bis zum Schluss aufzusparen", sagt Muller. "Obwohl er in der Schlussphase viel Druck gemacht hat, konnte ich ihn hinter mir halten. Mein Auto war sehr konstant." Rob Huff (Münnich-SEAT) fuhr auf Platz vier, dahinter sorgte James Thompson beim Heimspiel von Lada mit Platz fünf für das beste Ergebnis des russischen Herstellers in der WTCC.
Muller gewann von der Pole-Position aus den fliegenden Start und bog vor Coronel und Michelisz in die erste Kurve ein. Während das Vorderfeld gut durch den Linksknick kam, krachte es im Mittelfeld. Mit Charles Ng (Engstler-BMW) und Fredy Barth (Wiechers-BMW) kollidierten zwei Fahrzeuge deutscher Teams. Beide Piloten mussten ihre schwer beschädigten Autos abstellen, Barth verletzte sich leicht an der Hand. Nikolai Karamyschew (Campos-SEAT) und Darryl O'Young (ROAL-BMW), die ebenfalls in den Unfall verwickelt waren, steuerten die Box an.
Chaos in Kurve eins
"Ich weiß eigentlich gar nicht was passiert ist. Ich fuhr durch die erste Kurve, als sich vor mir einige Autos drehten. Ein Auto - ich glaube es war Charles - zog plötzlich nach rechts und ich konnte nicht mehr ausweichen", kommentierte O'Young den Startunfall. Da Trümmerteile auf der Strecke lagen, schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke. Bei der Bergung der Wracks tauchten jedoch ungewohnte Probleme auf. Der Traktor, der die Fahrzeuge aus der Schusslinie bringen sollten, ging kaputt.
Daraufhin sah sich die Rennleistung nacht der vierten Runde gezwungen, die rote Flagge zu schwenken. Nach dem Rennabbruch stoppten die Fahrer auf der Start- und Zielgeraden. Die Reihenfolge beim Abbruch lautete Muller vor Coronel und Michelisz, dahinter folgten Huff, Thompson, Gabriele Tarquini (Honda), Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet), Pepe Oriola (Tuenti-SEAT), James Nash (Bamboo-Chevrolet) und Tom Chilton (RML-Chevrolet).
Nach einer mehr als 20-minütigen Unterbrechung wurde das Rennen hinter dem Safety-Car neugestartet, eine Runde später ging das Führungsfahrzeug in die Box. Zu diesem Zeitpunkt waren noch neun Runden zu fahren. Da es nicht möglich war, das liegengebliebene Bergefahrzeug zu bergen, wurde in der ersten Kurve für die restliche Renndistanz gelb geschwenkt. Muller behielt beim Neustart die Führung, auch Coronel, Michelisz und Huff hielten ihre Positionen.
Muller hält Coronel in Schach
Muller setzte sich zunächst ein wenig ab, doch fünf Runden vor Rennende schloss Coronel die Lücke zum Führenden. Dem Niederländer gelang jedoch kein Angriff auf die Spitze. Dahinter kämpften zunächst Michelisz, Huff und Thompson um Platz drei, wobei Michelisz mehrere Angriffe von Weltmeister Huff abwehren konnte. Thompson konnte später das Tempo seiner direkten Konkurrenten nicht mehr mitgehen, fiel zurück und musste sich gegen Tarquini verteidigen, was ihm erfolgreich gelang.
Marc Basseng (Münnich-SEAT) verpasste als 14. WM-Punkte, sein Teamkollege und -chef Rene Münnich fuhr auf Position 18. Franz Engstler (Engstler-BMW) musste sein Auto nach neun Runden mit technischen Problemen in die Box steuern, nahm das Rennen aber wieder auf. Der Allgäuer kam mit zwei Runden Rückstand auf Position 19 ins Ziel.