Chevrolet-Fahrer Yvan Muller hat auch im zweiten Freien Training von Salzburg die Bestzeit markiert, allerdings erst nachdem er eine Rotphase verursacht hatte
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Erst fliegt er ab, dann fährt er nach vorn: Yvan Muller (RML-Chevrolet) hat zum zweiten Mal binnen zweier Sessions die WTCC-Bestzeit markiert. Auf dem 4,2 Kilometer langen Salzburgring brauchte der WM-Spitzenreiter in der zweiten Einheit des Tages 1:26.344 Minuten und war damit nur minimal langsamer als am Vormittag. Muller leistete sich allerdings auch einen seiner recht seltenen Fehler.
Es geschah an der für kleine Missgeschicke typischen Stelle, der ersten Schikane am Ende der langen Zielgeraden. Dort vertat sich Muller beim Anbremsen, verlor das Heck und schließlich das gesamte Auto, das aber ohne anzuschlagen im Grünstreifen ausgangs der Schikane strandete. Die Rennleitung reagierte prompt und zeigte die rote Flagge, weil Muller an einer gefährlichen Stelle stand.
Der Chevrolet-Fahrer setzte seine Fahrt jedoch wenig später aus eigener Kraft fort und griff nach dem Neustart wieder in das Geschehen ein. Und wie: Er unterbot den bis dato gültigen Bestwert von James Nash (Bamboo-Chevrolet) um etwa 0,6 Sekunden und setzte sich erneut auf Platz eins. Und das sogar noch souveräner als im ersten Freien Training, wo er "nur" 0,4 Sekunden Vorsprung gehabt hatte.
Auch Weltmeister Rob Huff (Münnich-SEAT) gelang zum Schluss noch eine Verbesserung, doch näher als 0,584 Sekunden kam er Muller nicht. Nash (+ 0,651) sicherte sich Rang drei vor Tom Chilton (RML-Chevrolet/+ 0,710), Gabriele Tarquini (Honda/+ 0,856) und Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet/+ 0,868). Franz Engstler (Engstler-BMW) fuhr in 1:27.510 Minuten auf den soliden zehnten Platz.
Marc Basseng (Münnich-SEAT), den die Rennleitung zunächst nicht zum Training zugelassen hatte, griff erst mit etwas Verspätung ins Lenkrad und belegte abschließend Rang 13, Fredy Barth (Wiechers-BMW) wurde 16. Rene Münnich (Münnich-SEAT) kam nicht über Position 22 hinaus. Gar nicht fuhr James Thompson (Lada), dessen Abwesenheit offenbar technische Gründe hatte.
Auch in der zweiten halbstündigen Einheit gab es wieder zahlreiche Zwischenfälle: Norbert Michelisz (Zengö-Honda/12.) rauschte beispielsweise einmal in der Schikane geradeaus und kollidierte mit einem Reifenstapel, was einen Reparaturstopp nach sich zog. Außerdem wählten wieder einige Piloten den Notausgang oder machten kurzzeitig Bekanntschaft mit den Kiesbetten am Salzburgring.