Tom Chilton hat nur einen Tag nach seiner ersten WTCC-Pole-Position auch seinen ersten Laufsieg eingefahren - Tiago Monteiro wird Zweiter vor Yvan Muller
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Erst die Pole-Position, dann ein Start-Ziel-Sieg: Tom Chilton (RML-Chevrolet) hat das erste Rennen in Sonoma für sich entschieden und zum ersten Mal einen WTCC-Laufsieg errungen. Der Brite hatte die Spitzenposition beim fliegenden Start geschickt verteidigt und seine Verfolger Tiago Monteiro (Honda) und Yvan Muller (RML-Chevrolet) sicher auf Distanz gehalten. Nach 13 Runden war dann alles klar.
Im Ziel brach Chilton dann auch in großen Jubel aus. "Fantastisch! Es ist mein erster Sieg in der WTCC. Toll, dass mir das nach der Pole-Position gelungen ist", sagt der Chevrolet-Pilot in einer ersten Stellungnahme. "Es war wichtig, beim Start vorn zu bleiben. Ich konnte mich danach aber nicht entspannen. Jede Runde war eine Qualifying-Runde. Klasse! Und hoffentlich geht es jetzt so weiter."
Hinter Chilton, Monteiro und Muller sah Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet) das Ziel als Vierter und war damit auch bester Privatfahrer. James Nash (Bamboo-Chevrolet), Gabriele Tarquini (Honda), Tom Coronel (ROAL-BMW) und Weltmeister Rob Huff (Münnich-SEAT) folgten auf den weiteren Plätzen, Marc Basseng (Münnich-SEAT) und Stefano D'Aste (PB-BMW) komplettierten die Top 10 in Sonoma.
Muller aufgrund des Setups ohne Siegchance
Doch der Reihe nach: Beim fliegenden Start ging nur bei Chilton alles glatt, denn Muller, von Rang zwei kommend, geriet sofort unter Attacke. Von hinten stichelte Monteiro - und er drängelte sich sogar noch vor Kurve zwei vorbei am WM-Spitzenreiter. Damit war die Entscheidung auf den vorderen Plätzen auch schon gefallen. In den folgenden Runden belagerte man sich zwar, doch Angriffe gab es nicht.
"Ich habe wirklich alles versucht, aber Tom war einfach zu schnell", sagt Monteiro, der bereits nach wenigen Runden abreißen lassen und sich mit Rang zwei begnügen musste. Auch Muller verlor rasch den Anschluss. "Ich hatte etwas mehr Hitze erwartet und daher ein aggressiveres Setup gewählt", meint er. "Damit war ich aber nicht schnell genug. Tom war an diesem Wochenende eh besser als ich."
Und wie an der Spitze, so im gesamten Feld: Das erste Rennen in Sonoma gestaltete sich recht statisch, wenngleich es wie üblich einzelne "Brennpunkte" gab. So zum Beispiel um Mehdi Bennani (Proteam-BMW/20.), der bei einem frühen Ausritt beinahe Fredy Barth (Wiechers-BMW/17.) ins Aus gerissen hätte. Ansonsten sorgte hauptsächlich Coronel für reichlich Action im 13-Runden-Rennen.
Noch ist keine WM-Entscheidung gefallen
Der "fliegende Holländer" zeigte sich schon früh in den Rückspiegeln von Huff und klopfte auch oft beim Weltmeister an, fand zunächst aber keinen Weg vorbei. Nach wiederholtem Sticheln und einem perfekt platzierten Schubser tat sich dann jedoch eine Lücke auf, die Coronel eiskalt ausnutzte, um Huff zu überholen. Damit, in Runde elf, war die endgültige Reihenfolge in den Top 10 hergestellt.
Auch weiter hinten tat sich einiges: Tom Boardman (STR-SEAT) und Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet), die beide fast vom Ende des Feldes losgefahren waren, kamen hinter Pepe Oriola (Tuenti-Chevrolet) auf den Rängen zwölf und 13 ins Ziel, nachdem sie etliche Konkurrenten überholt hatten. Sie blieben aber genauso ohne Punkte wie James Thompson (Lada/15.) und Franz Engstler (Engstler-BMW/19.)
Zur Situation in der WM-Gesamtwertung: Noch ist keine Entscheidung gefallen, doch wahrscheinlich tut sich zumindest bei den Herstellern etwas. Denn Honda braucht nach dem ersten Rennen nur noch zwei Punkte, um den Titelgewinn rechnerisch sicherzustellen. Muller (Startplatz neun im zweiten Rennen) muss mindestens auf das Podest fahren, um eine Chance auf den WM-Sieg in Sonoma zu haben.