Neues WTCC-Rennformat: Siegt Verstand oder Instinkt?

, 09.03.2016

Werden es die Top-Fahrer der WTCC im Eröffnungsrennen ruhig angehen lassen? Für Jose-Maria Lopez ist diese Frage ein Kampf zwischen Herz und Hirn

Die größte Änderung in der Saison 2016 der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) ist die Umstellung des Rennformats. Die umgekehrte Startaufstellung wird zukünftig im ersten Rennen angewendet, das nun Eröffnungsrennen genannt wird. Erst im darauf folgenden Hauptrennen starten die schnellsten Fahrer aus dem Qualifying von ganz vorne. Diese Umstellung ist selbst für einen Weltmeister wie Jose-Maria Lopez durchaus eine Herausforderung.

"Es wird interessant zu sehen sein, wie sich die Herangehensweise verändert", sagt der Argentinier. "Früher konntest du nach einem guten Qualifying und erstem Rennen im zweiten etwas riskieren. Nun könnte das anders sein, denn wir haben vor dem zweiten Rennen nicht viel Zeit zum reparieren."

Die schnellsten Fahrer aus dem Qualifying müssen sich also zukünftig die Frage stellen, ob sie im Eröffnungsrennen von einem Startplatz im Mittelfeld aus alles riskieren um nach vorne zu fahren, oder ob sie auf Nummer sichergehen und ihr Auto für das Hauptrennen schonen, wo die Siegchance von einem vorderen Startplatz aus größer ist.

Lopez glaubt jedoch, dass sämtliche strategischen Überlegungen hinfällig sind, sobald die Startampel ausgegangen ist. "Ich bin schon mehr als 500 Rennen gefahren und habe mir vor dem Start schon oft gesagt: 'Lass es ruhig angehen!' Aber sobald man den Helm aufsetzt, ist das alles vergessen", meint der Citroen-Pilot.

Die Änderung des Rennformats erfolgte vor allem mit Blick auf die Privatfahrer, die nun im Eröffnungsrennen größere Chancen haben sollten als früher im zweiten Lauf. Die Sorge, diese Umstellung könne den Wettbewerb verzerren, teilt WTCC-Serienchef Francois Ribeiro nicht. "Letztlich wird der beste, aggressivste und talentierteste Fahrer immer Weltmeister sein, unabhängig vom Rennformat", meint der Franzose.

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