Der frühere WTCC-Fahrer Alessandro Zanardi hat sich auch im Straßenrennen über 64 Kilometer durchgesetzt und erneut Paralympics-Gold geholt
© Foto: xpb.cc
Eine Sekunde entschied im paralympischen Straßenrennen, als das Feld ein letztes Mal über die Zielgerade von Brands Hatch fegte. Und diese eine Sekunde war Alessandro Zanardi schneller als sein schärfster Verfolger. Der 45-jährige Italiener sicherte sich damit im zweiten Wettbewerb bereits seine zweite Goldmedaille bei den Paralympics und bleibt in der H4-Handfahrrad-Klasse ungeschlagen.
Das 64-Kilometer-Rennen von Brands Hatch, das übrigens etwas mehr als einer WTCC-Distanz entspricht, absolvierte Zanardi in 2:00.32 Stunden und verwies seine Konkurrenten Ernst van Dyk aus Südafrika und Wim Decleir aus Belgien um Haaresbreite auf die Plätze - der Schlusssprint hatte die Entscheidung gebracht. Und da war Zanardi - wie schon seine Biografie sagt - nicht zu bremsen.
Bereits am Mittwoch hatte der beinamputierte Sportler, der als Rennfahrer unter anderem in der Formel 1, der ChampCar-Serie und der WTCC unterwegs war, für eine faustdicke Sensation gesorgt, als er das Einzelzeitfahren der H4-Handfahrrad-Kategorie souverän gewonnen hatte. Doch mit der zweiten Medaille muss noch nicht Schluss sein: Am Samstag fährt er noch beim Teamwettbewerb mit.
Die Motorsport-Welt, die sich schon am Mittwoch vor Zanardi verneigt hatte, erbietet dem Italiener jetzt noch mehr Respekt. "Was wir hier miterleben, ist einfach unglaublich", twittert beispielsweise der ehemalige Formel-1-Weltmeister Mario Andretti. Er schwärmt: "Ich könnte nicht stolzer auf Alex Zanardi sein, selbst wenn er mein Sohn wäre. Ich bin so froh darüber, diesen Tag miterlebt zu haben."