Norbert Michelisz: Vom Konsolenspieler zum WTCC-Star

, 09.09.2015

Lange bevor Nissan die GT-Academy zum Geschäftsmodell machte schaffte Norbert Michelisz schon den Sprung vom Konsolenspieler zum echten Rennfahrer

Die GT-Academy von Nissan ist mittlerweile eine feste Institution. Alljährlich startet der japanische Hersteller einen Wettbewerb, der aus Konsolenspieler echte Rennfahrer machen soll. Doch schon lange bevor Nissan dieses Geschäftsmodel für sich entdeckte, zeigte ein anderer Fahrer, dass der Umstieg von virtuellen Fahrer auf die echte Rennstrecke gelingen kann. Denn auch Norbert Michelisz drehte seine ersten Runden daheim am Computer.

Für den richtige Rennsport fehlte im Hause Michelisz schlichtweg das Geld. "Ich wusste, dass ich keine Chance auf ein echtes Auto habe und bin deshalb online Rennen gefahren", erinnert sich der Ungar an seine Anfänge zurück. Eines Tages kam es bei einem der Online-Rennen zu einer Schlüsselbegegnung. "Im Jahr 2005 fragte mich dann Gabor Weber, ob ich nicht Interesse an einer Testfahrt auf dem Hungaroring hätte."

Weber, der in Ungarn vor allem als Kommentator der Formel-1-Übertragungen bekannt ist und 2012 einige Rennen in der WTCC fuhr, ging damals für das Team von Zoltan Zengö im ungarischen Renault-Clio-Cup an den Start. Bei diesem Angebot musste Michelisz nicht lange überlegen.

So setzte sich Michelisz bei einem Sichtungstest des ungarischen Motorsportverbands auf dem Hungaroring ans Steuer eines Renault Clio und hatte mit der Umstellung von der virtuellen auf die echte Rennstrecke keinerlei Probleme. "Nach sechs Runden war ich hinter Gabor, dem zweimaligen Meister, Zweitschnellster. Zwei Monate später erhielt ich dann einen Anruf. Ob ich Interesse hätte, 2006 eine komplette Saison im neuen Suzuki-Markenpokal zu fahren. So fing alles an", blickt Michelisz auf die Anfänge seiner Motorsportkarriere zurück.

Neben der Rennkarriere verlor der bodenständige Michelisz dank seiner Eltern aber nie seine berufliche Ausbildung aus dem Blick. Nach abgeschlossenem Informatikstudium bildete er sich auch seinem Einstieg in den Rennsport weiter. "Meine Familie meint , ich sei nun in der Lage, mir ein weiter Ausbildung zu finanzieren, und so habe ich dann Betriebswirtschaft studiert. Sie sagten, ich müsse etwas machen, entweder arbeiten oder weiter studieren. Ich blieb dann an der Universität, denn dort war ich flexibler."

Und auch dort war Michelisz erfolgreich, sodass er für die Zeit nach dem Ende seiner Rennkarriere abgesichert ist. "Vor zwei Jahren habe ich mein Studium beendet, aber schon seit fünf Jahren bin ich Profi-Rennfahrer. Ich war mir nie sicher, ob ich weiter Rennen fahren soll, denn ich interessiere mich sehr für Wirtschaft und Finanzen", sagt Michelisz. "Wenn ich also mit dem Rennsport aufhöre, hätte ich eine neue Beschäftigung."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere WTCC-News

2014 konnte Gabriele Tarquini in Suzuka überraschend den Sieg einfahren

WTCC Motegi: Wiederholt Tarquini den Honda-Heimsieg?

Gabriele Tarquini dürfte gute Erinnerungen an den Besuch der WTCC in Japan im vergangenen Jahr haben. In Suzuka holte der Routinier in seinem Honda Civic im ersten Rennen einen guten sechsten Platz, den …

Sebastien-Loeb-Racing könnte ab 2017 die Citroen-Einsätze in der WTCC übernehmen

Möglicher Citroen-Ausstieg: Macht Loebs Team weiter?

"2016 treten wir in zwei Disziplinen an: Rallye-WM und Tourenwagen-WM. Wir haben jedoch entschieden, dass Citroen 2017 nur noch in einer Disziplin offiziell antreten wird", hatte …

Sebastien Loeb fuhr beim Start im Porsche-Supercup nur im Mittelfeld

Vielfahrer Loeb: "Spannend, in neue Serien reinzuschnuppern"

Am vergangenen Wochenende startete er in der französischen Super-Tourisme-Meisterschaft, sieben Tage zuvor fuhr er in Spa-Francorchamps im Porsche-Supercup und im Januar stand ein Gaststart in der …

Gabriele Tarquini drehte in Vallelunga Testrunden für Honda (Archivbild)

Gabriele Tarquini testet für Honda in Vallelunga

Die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) befindet sich noch gut zwei Wochen lang in der Sommerpause, doch das bedeutet nicht, dass die Arbeit bei den Teams stillsteht. Am Freitag rückte das italienische …

Nach zehn Rennen ist das Abenteuer WTCC für Jaap van Lagen beendet

Lada: Ein Dank zum Abschied für Jaap van Lagen

Jaap van Lagen raus - Nicolas Lapierre rein: Lada wechselt bei seinen Bemühungen, den Rückstand auf die Spitze in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) zu verringern, wieder einmal die Fahrer …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo