Auf der nassen Nürburgring-Nordschleife stehen zwei Lada-Fahrer vorn: Jaap van Lagen erzielt die WTCC-Bestzeit vor Rob Huff - Erster Crash durch Mehdi Bennani
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Die Nordschleife des Nürburgrings ist immer für eine Überraschung so gut. So auch beim Trainingsauftakt der WTCC am Freitagmorgen. Denn erst sorgten Regen und Nebel für eine 15-minütige Verzögerung, dann das russische Lada-Werkteam für eine kleine Sensation: WTCC-Rückkehrer Jaap van Lagen erzielte im ersten Freien Training die Bestzeit vor seinem Teamkollegen Rob Huff.
Van Lagen umrundete die 25 Kilometer lange Nürburgring-Nordschleife in 10:17.981 Minuten und war damit um 1,4 Sekunden schneller als Huff. Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) fuhr weitere 3,8 Sekunden dahinter auf Position drei vor Tiago Monteiro (Honda) und Stefano D'Aste (Münnich-Chevrolet). Norbert Michelisz (Zengö-Honda) und Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) blieben ebenfalls noch vor Sebastien Loeb, dem mit 10:28.317 Minuten bestplatzierten Citroen-Piloten auf Rang acht.
Hinter Gabriele Tarquini (Honda) und Yvan Muller (Citroen) sah WTCC-Gastpilotin Sabine Schmitz (Münnich-Chevrolet) die Zielflagge auf Position elf. Sie brauchte 10:39.256 Minuten für ihren besten Versuch und lag damit 21 Sekunden hinter Spitzenreiter van Lagen. Weitere sieben Sekunden fehlten WM-Dominator Jose-Maria Lopez (Citroen) auf die Bestzeit, aber er verzichtete auf die letzte fliegende Runde und wurde 14. Ohne Zeit blieb Qing-Hua Ma (Citroen), als einziger im 17-köpfigen Starterfeld.
Der chinesische Rennfahrer fiel übrigens gleich mehrfach auf, weil er abseits der Ideallinie gesichtet wurde. Zweimal rodelte er auf der Grand-Prix-Strecke durch das Kiesbett, einmal erwischte es dort auch D'Aste. Den ersten richtigen Abflug der WTCC auf der Nordschleife leistete sich zu Beginn der auf 45 Minuten verkürzten Trainings Mehdi Bennani (SLR-Citroen): Er rutschte im Nassen nach links von der Fahrbahn und schlug vorn links an den Leitplanken an. Bennani konnte jedoch weiterfahren.
Bei ihm wird das Sessionfazit allerdings nicht so gut ausfallen wie bei Überraschungsmann van Lagen, einem Nordschleifen-Kenner. Er sagt: "Ein toller Start für uns! Die Wetterbedingungen haben es ganz schön schwierig gemacht. Aber ich lag schon nach meiner ersten Runde auf Rang zwei. Das hat mich überrascht, weil ich viel herumgerutscht bin. Danach haben wir ein paar Änderungen am Auto vorgenommen und ich fuhr sofort zwei sehr gute Runden. Es läuft gut - hoffentlich nun auch im Trockenen."