Statt einem langen Rennen mit Boxenstopp absolviert die WTCC auf der Nürburgring-Nordschleife doch zwei kurze Läufe, allerdings ohne Reparaturpause
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Ein besonderes Rennformat für eine besondere Rennstrecke. So hatten sich die Verantwortlichen der WTCC das Debüt auf der Nürburgring-Nordschleife vorgestellt. Doch inzwischen haben sie einen neuen Plan gefasst: Beim ersten WTCC-Rennen in der "grünen Hölle" wird es doch nicht nur ein langes Rennen geben, sondern - wie überall sonst auch - zwei Sprintrennen, direkt nacheinander.
Das hat WTCC-Serienchef Francois Ribeiro in Peking bestätigt: "Eigentlich wollten wir ein Rennen abhalten, in dem es ein Boxenstopp-Fenster zum Reifenwechseln und Nachtanken geben sollte. Wir hätten eine Mindestzeit in der Boxengasse vorgeschrieben. Bei einem langen Rennen hätte sich das Feld aber vielleicht zu sehr auseinandergezogen und die Spannung wäre verloren gegangen."
Deshalb habe man den ursprünglichen Plan kurzfristig ad acta gelegt und über ein anderes Format nachgedacht. "Wir bleiben bei unserem üblichen Modus", sagt Ribeiro und erklärt: "Ich denke, es wird zwei Rennen über je drei Runden geben." Und nach dem ersten Rennen geht es über den Grand-Prix-Kurs zurück in die Boxengasse. Dort wird aufgetankt, es gibt frische Reifen - dann folgt Rennen zwei.
Keine Reparaturpause zwischen den Rennen
"Wir werden Nachtanken haben und Reifenwechsel, aber keine Reparaturzeit", meint Ribeiro. "Die Pause beträgt nur fünf Minuten. Es geht also Schlag auf Schlag. Das macht es einfacher für das Fernsehen und es ist nicht so weit entfernt von unserem üblichen Format. Gleichzeitig kreieren wir durch den engen Zeitrahmen etwas Besonderes." Allerdings ist dies auch ein Damoklesschwert.
Denn wer im ersten Rennen einen Unfall hat, ist raus - für beide Rennen. Ribeiro: "Wer sich einen Schaden einfängt, muss damit weiterfahren. Wer nicht weiterfahren kann, hat Feierabend. Das", so der WTCC-Serienchef, "dürfte zusätzlich für Spannung sorgen. Denn die Zeit reicht einfach nicht aus, ein Auto zu bergen und zurück an die Box zu bringen. Nach uns erfolgt nämlich der Start zum 24-Stunden-Rennen."
Deshalb hat sich die WTCC am Renntag ein sehr kompaktes Programm auferlegt. Das wird sich vor allem zwischen den Läufen und vor dem Start zum zweiten Rennen zeigen. "Über den Grand-Prix-Kurs geht es nach der Pause zurück in die Startaufstellung", erklärt Ribeiro. "Und dort geht alles ganz schnell: keine VIPs, keine Mechaniker, nichts. Die Autos stellen sich auf und es wird sofort gestartet."
Man will sich also, anders als sonst, ein zweites Startprozedere sparen. Dafür hält man auch auf der Nürburgring-Nordschleife an der umgedrehten Startaufstellung für Lauf zwei fest. "Das endgültige Format dazu wird am 30. Oktober 2014 in der Tourenwagen-Kommission verabschiedet", sagt Ribeiro. Dann soll übrigens auch der WTCC-Rennkalender für 2015 final besprochen werden.