Pole-Position für Menu, Enttäuschung für Honda

, 03.11.2012

WM-Außenseiter Alain Menu (Chevrolet) holt sich die Pole-Position in China - Norbert Michelisz als Dritter bester Privatier, Honda nicht in den Top 10

Und wieder Alain Menu. Der Außenseiter im Titelkampf 2012 hat seine Aufholjagd fortgesetzt und das einzig Richtige gemacht: Er stellte seinen Chevrolet Cruze auf die Pole-Position von China und holte sich damit fünf WM-Punkte. Seine Chevrolet-Teamkollegen und Titelrivalen Yvan Muller und Rob Huff belegten im Qualifying auf dem Shanghai International Circuit allerdings die Positionen zwei und vier.

Und das bedeutet: Menu (312) hat seinen Rückstand in der Fahrerwertung zwar um einen Punkt verringert, während Muller (349) sich um zwei Zähler von seinem schärfsten Verfolger Huff (347) gelöst hat. Zur Erinnerung: 2011 entschieden lediglich drei Punkte über die Vergabe des WM-Titels. Und mit dem Qualifying-Ergebnis von China steht auch fest, dass die Entscheidung in Macao erfolgt.

"Es ist noch nicht vorbei. Und ich habe gerade einen Lauf", sagt Menu nach seiner 15. Pole-Position in der WTCC und nach der dritten Fahrt zu Startplatz eins in Folge. Einige Boxen weiter lief es hingegen weniger gut: Tiago Monteiro (Honda) verfehlte die Top 10 und landete nur auf dem enttäuschenden 17. Platz, wobei auch die beiden Ford-Piloten das Weiterkommen in die zweite Runde verpassten.

Umso besser setzte sich Norbert Michelisz (Zengö-BMW) in Szene: Der Privatier-Spitzenreiter fuhr in Schanghai auf den dritten Startplatz und sprengte damit die Chevrolet-Phalanx. Diese wird in China von Colin Turkington (Aviva-Chevrolet) ergänzt, der bei seiner WTCC-Rückkehr auf Anhieb auf Platz fünf fuhr. Eine ähnlich starke Leistung zeigte Fredy Barth (SEAT-Swiss) mit Position zwölf.

Q1: Chevrolet bläst vorneweg, Honda strauchelt

Doch der Reihe nach: Chevrolet gab gleich zu Beginn des Zeittrainings das Tempo vor. Erst markierte Muller in 1:55.089 Minuten die provisorische Bestzeit, dann fegten seine Stellgefährten Huff (1:54.848) und Menu (1:54.775) über die Linie. Im zweiten Anlauf steigerte sich Huff jedoch noch einmal klar und fuhr in 1:54.491 Minuten nicht nur zu Bestzeit in Q1, sondern auch zum inoffiziellen Rundenrekord.

Menu (+ 0,284 Sekunden), Turkington (+ 0,527) und Muller (+ 0,541) folgten ihrem Markenkollegen auf den weiteren Plätzen, während auch Michelisz (+ 0,752) und Tom Coronel (ROAL-BMW/+ 0,755) sicher den Einzug in die zweite Runde schafften. Dorthin hatten sich Gabriele Tarquini (Lukoil-SEAT/7.) und Pepe Oriola (Tuenti-SEAT/9.) in Windschatten-Formation gebracht, der Rest war als "Einzelkämpfer" aktiv.

Für Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet/8.), Aleksei Dudukalo (Lukoil-SEAT/10.) und Stefano D'Aste (Wiechers-BMW/12.) erwies sich diese Taktik als sehr erfolgreich. Auch Barth (11.) gelang so der Sprung unter die Top 12. Übrigens in letzter Sekunde und zum gleichen Zeitpunkt, als Honda-Pilot Monteiro in seinem dritten Versuch scheiterte. Entsprechend groß war die Enttäuschung im Team.

"Es hat halt nicht geklappt, doch das Potenzial ist da", meint Monteiro nach dem bitteren Ausscheiden in Q1. "Wir müssen halt schauen, wie wir es aus dem Auto herausholen können. Wir stehen noch am Anfang der Entwicklung. Und das gehört dazu." Auch Franz Engstler (Engstler-BMW), der einzige Deutsche im Feld, kam nicht weiter. In 1:56.577 Minuten landete er lediglich auf dem 21. Platz.

Nur unwesentlich besser lief es bei den beiden Ford-Piloten im Feld: James Nash (Aon) schnupperte als 15. zwar am Weiterkommen, doch unterm Strich fehlten ihm sieben Hundertstel. Teamkollege Tom Chilton (Aon), über eine Sekunde langsamer als Nash, belegte dagegen abgeschlagen den 22. Rang hinter Engstler. Bester Gastpilot mit altem Motor war wieder Eric Kwong im Chevrolet Cruze LT als 24.

Q2: Eine Runde reicht Menu zur Pole-Position

In Q2 ging dann alles ganz schnell. Schon zu Beginn der zehnminütigen Einheit gingen die meisten Piloten auf die Strecke, wobei zunächst Huff in 1:54.582 Minuten vorlegte. Menu machte es aber umgehend besser und kam in 1:54.383 Minuten über die Linie - um 0,026 Sekunden Platz eins vor Muller. Michelisz verdrängte Huff schließlich noch um 0,059 Sekunden auf die vierte Position.

Turkington bestätigte seine hervorragende Leistung aus den bisherigen Sessions und fuhr 0,394 Sekunden hinter der Spitze in die dritte Startreihe, die er sich mit D'Aste teilt. Dahinter folgen Oriola und MacDowall sowie Tarquini und Coronel. Letzterer ergatterte mit Startplatz zehn zugleich die Pole-Position für das zweite Rennen, indem er Dudukalo und WTCC-Rückkehrer Barth hinter sich ließ.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere WTCC-News

Tiago Monteiro und der Honda Civic verfehlten in Schanghai die Top 12 klar

Honda: "Wir sind noch nicht bei der Musik"

1,251 Sekunden hinter der Spitze, nur Startplatz 17. Mit einem solchen Ergebnis hatte das neue Honda-Werksteam sicherlich nicht gerechnet. Doch im Qualifying von Schanghai mühte sich Tiago Monteiro im …

Tiago Monteiro und Honda sehen sich weiter im Aufbau- und Entwicklungsbetrieb

Honda: "Wir dürfen nicht in Euphorie verfallen"

Erst die provisorische Bestzeit, dann Platz vier: Tiago Monteiro und der neue Honda Civic zählten in der Testsession von Schanghai zu den positiven Überraschungen. Denn in 1:56.439 Minuten fand …

Alex MacDowall (vorn) war beim Test auch schneller als die Chevrolet-Werksautos

MacDowall verhindert erste Honda-Bestzeit

Und am Ende steht ein Privatier ganz vorn: Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet) hat die 30-minütige Testsession auf dem Shanghai International Circuit für sich entschieden. Der Brite brauchte 1:56.304 …

Der neue Honda Civic: Tiago Monteiro fuhr damit die WTCC-Rennen von Suzuka

Analyse: Das Honda-Debüt unter der Lupe

Aller Anfang ist schwer. Und doch gelang es Honda, schon beim Einstand in der WTCC in die Punkte zu fahren. Tiago Monteiro kam beim Rennwochenende in Suzuka auf den Positionen neun und zehn über die …

Alles eitel Sonnenschein: Tiago Monteiro fuhr den Honda Civic in die WM-Punkte

Honda nach der Premiere: "Das war nur der Anfang"

Zweimal Top 10 für Honda, der Civic ist noch in einem Stück, die ersten Live-Daten sind im Kasten: Das Debüt-Wochenende in Suzuka hat sich aus der Sicht des japanischen Herstellers sehr …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo