WM-Spitzenreiter Yvan Muller beginnt die zweite Saisonhälfte der WTCC mit der Pole-Position in Porto - Großes Pech für Lokalheld Tiago Monteiro - Lada in den Top 10
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Yvan Muller - wer sonst? Der souveräne WM-Spitzenreiter der WTCC hatte das Qualifying auf dem Circuito da Boavista klar im Griff. In 2:05.347 Minuten fuhr Muller zwar keinen neuen Rundenrekord, sicherte sich aber trotzdem mit zwei Zehnteln Vorsprung seine bereits vierte Pole-Position in diesem Jahr. Und ganz nebenbei schraubte Muller den WTCC-Pole-Rekord auf 19 erste Startplätze.
Übrigens bei äußerst schwierigen Bedingungen: Bei bis zu 34 Grad Celsius Lufttemperatur und einer über 60 Grad Celsius heißen Strecke schwitzten die Piloten in ihren Tourenwagen wie selten zuvor in den vergangenen Jahren. "Das war schon extrem", meint Muller. "Es war viel anstrengender als sonst. Bei solchen Verhältnissen hast du im Cockpit nämlich leicht 50, 60 Grad Celsius in deinem Cockpit."
Und das auch noch auf einem anspruchsvollen Stadtkurs, der auf 4,8 Kilometern Länge viel Präzision von den Akteuren verlangt. "Auf einer solchen Strecke ist es immer noch etwas schwieriger als auf normalen Kursen", sagt Muller. Er selbst habe die Leitplanken einmal nur knapp verfehlt. "Deshalb bin ich es beim zweiten Versuch etwas vorsichtiger angegangen." Und so blieb der Rundenrekord bestehen.
MacDowall crasht in Q1
Hinter WM-Spitzenreiter Muller (RML-Chevrolet) reihte sich im Qualifying dessen Teamkollege Tom Chilton (RML-Chevrolet/+ 0,198 Sekunden) ein. Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet/+ 0,630) hatte als Dritter bereits einen gehörigen Rückstand auf die Bestzeit, war aber einmal mehr erster Privatfahrer. Ihm folgten Norbert Michelisz (Zengö-Honda/+ 0,686) und James Thompson (Lada/+ 1,205).
Doch der Reihe nach: In Q1 gab zunächst Chevrolet-Neuling Pepe Oriola (Tuenti) in 2:07.539 Minuten das Tempo vor, ehe erst Muller und kurz darauf Michelisz für neue Bestwerte sorgten. Muller hatte am Ende eine weitere Antwort parat und fuhr in 2:05.979 Minuten auf Platz eins - wie erwartet. Ebenfalls zu rechnen war damit, dass es einige Zwischenfälle geben würde. Und so kam es in Porto auch.
Etwa zur Hälfte der 30-minütigen Q1-Session setzte Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet) sein Auto frontal in die Leitplanken und konnte nur langsam an die Box zurückkehren. Wenig später wurde just der portugiesische Lokalheld Tiago Monteiro (Honda) wieder vom Defektteufel heimgesucht: Wie schon im Freien Training, so streikte seine Maschine auch im Qualifying - nur Startplatz 17 beim Heimspiel.
Oriola löst Rotphase aus
Mehdi Bennani (Proteam-BMW) war am Ende von Q1 gleich doppelt im Pech: Erst streifte er mit seinem Fahrzeug die Leitplanken und fing sich vorn rechts einen Schaden ein, dann wurde er auch noch aus den Top 12 verdrängt. Neben Muller, Nykjaer, Gabriele Tarquini (Honda), Michelisz, Chilton, Rob Huff (Münnich-SEAT), Nash, Thompson und Oriola kamen auch noch zwei Deutsche weiter.
Doch weder Marc Basseng (Münnich-SEAT) noch Franz Engstler (Engstler-BMW) spielten in Q2 eine Hauptrolle. Es war nämlich wieder Oriola, der zu Beginn für Aufsehen sorgte. Dieses Mal jedoch, weil er seinen Chevrolet in die Leitplanken hämmerte und dadurch eine Unterbrechung hervorrief. Danach machte Muller kurzen Prozess mit der Konkurrenz und stellte sein Auto in 2:05.347 Minuten nach vorn.
Wie so oft kam die Gegnerschaft nicht an diese Bestzeit heran und sortierte sich hinter dem aktuellen WM-Spitzenreiter ein. Tarquini rettete Platz sechs über die Linie, Huff hielt Basseng knapp hinter sich. Nash wurde Neunter vor Coronel, der - genau wie Engstler - in Q2 nur einmal hinausfuhr und so als Zehnter die Pole-Position für Lauf zwei ergatterte. Engstler und Oriola rundeten die Top 12 nach hinten ab.