Der italienische Rennstall Proteam-Honda verlässt die WTCC während der laufenden Saison und begründet dies auch mit "Ungleichbehandlung" der Teams
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Nach mehr als zehn Jahren ist Schluss. Von einem Tag auf den anderen hat sich Proteam-Honda aus der Tourenwagen-WM (WTCC) zurückgezogen. Das bestätigt Teameigner Valmiro Presenzini bei 'Touring Car Times'. Dort sagt er: "Es war keine einfache Entscheidung, wo wir doch das Team mit der größten Historie in der Rennserie sind und zahlreiche erfolgreiche Saisons erlebt haben."
In der Tat: Proteam war schon in der ersten WTCC-Saison 2005 am Start und zählte mit BMW-Autos von Anfang an zu den besten Privatteams der Meisterschaft. Gleich im ersten Jahr sicherte sich der italienische Rennstall den Teamtitel, 2007, 2008 und 2010 folgten weitere Gesamterfolge. Mit Sergio Hernandez (2008 und 2010) stellte Proteam zudem zweimal den erfolgreichsten Privatfahrer im Feld. Mehdi Bennani erzielte in der WTCC-Saison 2014 den ersten und einzigen WTCC-Laufsieg für Proteam.
Doch nun fühlt sich das Team in der WTCC nicht mehr wohl, wie Presenzini betont. "Die Tourenwagen-WM hat einen Weg eingeschlagen, an den wir nicht glauben. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, anderen Projekten nachzugehen." Bereits zum dritten Rennwochenende der WTCC-Saison 2015 war Proteam nach einem Streit mit Stammfahrer Dusan Borkovic nicht mehr angereist.
Nun, nach zwei weiteren verpassten Veranstaltungen, folgte das endgültige Aus. Und Proteam geht nicht im Guten. Das ist den weiteren Worten von Presenzini zu entnehmen. Er erhebt schwere Vorwürfe: "Wir haben den Eindruck, dass die Teams in der Tourenwagen-WM ungleich behandelt werden. Mehr kann ich im Augenblick nicht sagen, aber wir werden die Situation in naher Zukunft klarstellen."