Chevrolet-Pilot Colin Turkington fuhr im ersten Freien Training der WTCC ganz nach vorn - Honda erneut in den Top 10 - Session vorzeitig abgebrochen
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Ja, Chevrolet ist vorn. Nein, es ist erneut nicht einer der drei Werkspiloten. Im ersten Freien Training der WTCC auf dem Shanghai International Circuit setzte sich Gastpilot Colin Turkington (Aviva) an die Spitze des Klassements. Der Nordire markierte in 1:56.019 Minuten einen neuen WTCC-Bestwert für die 4,6 Kilometer lange Kurzanbindung des Grand-Prix-Kurses und blieb deutlich vor der Konkurrenz.
Wie schon in der Testsession vom Freitag rauschte Rob Huff (Chevrolet) als Zweiter über die Linie, hatte jedoch bereits einen Rückstand von 0,393 Sekunden auf Turkington. Platz drei in einer über weite Strecken ereignislosen Einheit ging an Gabriele Tarquini (Lukoil-SEAT/+ 0,527 Sekunden) vor Alain Menu (Chevrolet/+ 0,528), Yvan Muller (Chevrolet/+ 0,672) und Tom Coronel (ROAL-BMW/+ 0,859).
Alle weiteren Piloten in den Top 10, also Fernando Monje (Tuenti-SEAT), Pepe Oriola (Tuenti-SEAT), Norbert Michelisz (Zengö-BMW) und Tiago Monteiro (Honda) wiesen bereits einen Abstand von mehr als einer Sekunde auf den überraschenden Spitzenreiter auf, der nicht mit einer solchen Leistung gerechnet hatte. "Ich war Schnellster? Das sind gute Nachrichten", sagt Turkington bei 'Eurosport'.
Allerdings: Turkington fährt erstmals seit 2006 wieder ein frontgetriebenes Rennauto. "Seit 2006 war ich stets in BMW-Autos unterwegs. Der Chevrolet ist aber auch richtig gut. Und wir haben gerade erst an der Oberfläche gekratzt. Es läuft aber ziemlich gut", meint Turkington. Recht flott war auch Franz Engstler (Engstler-BMW) als 13. Der einzige Deutsche brauchte in Schanghai 1:57.691 Minuten.
Stefano D'Aste (Wiechers-BMW) reihte sich direkt hinter Engstler auf Position 14 ein und war damit knapp schneller als der beste Ford-Fahrer James Nash (Aon) auf Rang 15. Das Duell der Fahrzeuge nach altem Motorenreglement entschied Eric Kwong im Chevrolet Cruze für sich - 4,4 Sekunden hinter Turkington und auf Platz 23. WTCC-Rückkehrer Fredy Barth (SEAT-Swiss) fuhr keine Runde.
Die 30-minütige Einheit auf dem Shanghai International Circuit kam rund zwei Minuten vor dem Ablauf der Zeit zu einem vorzeitigen Ende. SEAT-Pilot Oriola stellte seinen Leon auf der Zielgeraden der Strecke ab, wo zunächst nur gelbe Flaggen gezeigt wurden. Die Rennleitung brach die Session dann aber komplett ab und beorderte die WTCC-Fahrer zurück in die Box. Ein Neustart erfolgte nicht mehr.