Ray Mallock spricht über den Rückzug von Chevrolet, die Situation seines RML-Rennstalls und über die jüngsten Spekulationen zur sportlichen Zukunft
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Und wie geht es jetzt weiter? Das ist die Frage, die derzeit viele WTCC-Fans beschäftigt. Und zwar in Bezug auf die aktuellen Weltmeister von RML, die von 2005 bis 2012 als Chevrolet-Werksteam in der WTCC firmiert haben. Weil sich Chevrolet aber zum Ende der vergangenen Saison aus der Rennserie verabschiedet hat, müssen sich Ray Mallock und seine RML-Mannschaft für 2013 neu aufstellen.
Was für viele Beobachter wie aus heiterem Himmel kam, sieht Mallock betont gelassen. "Es war keine Überraschung", sagt er bei 'Turaauto.hu' über das plötzliche Chevrolet-Aus. "Wir haben ja schließlich sämtliche Ziele erreicht, die uns Chevrolet vorgegeben hatte. Außerdem ist es normal, dass die Marketing-Aktivitäten von Herstellern immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden", meint er.
Mallock weiter: "Motorsport ist eben nur eine Möglichkeit, wie eine Marke Marketing betreiben kann. Dessen sind wir uns bewusst. Nun arbeiten wir daran, ein Ersatzprogramm auf die Beine zu stellen. Ich hoffe, ich kann schon bald ein paar spannende Neuigkeiten verkünden." Sofern es RML gelingt, ein Budget aufzutreiben, mit dem eine weitere Rennsaison in der WTCC finanziert werden kann.
Keine einfache Nummer, wie Mallock erklärt: "Die Wirtschaftslage und das neue Reglement für 2014 machen es im Augenblick besonders schwierig. Wir wissen aber: Die WTCC kann eine unglaublich kosteneffektive Marketing-Plattform für einen Hersteller und/oder einen Sponsor sein. Die neuen Regeln für 2014 sorgen für zusätzliches Interesse." Und sie heizen auch die Gerüchteküche an.
So wird RML schon seit geraumer Zeit mit einem möglichen Renault-Einstieg in die WTCC in Verbindung gebracht. Teamoberhaupt Mallock will dergleichen aber nicht kommentieren. Er sagt stattdessen: "Es gibt immer viele Gerüchte." Tatsache sei allerdings, dass RML mit Herstellern über "diverse Projekte" rede. "Diese Gespräche sind aber stets vertraulich, bis Verträge unterschrieben sind."