Rob Huff: "Citroen ist zu stark für die anderen"

, 28.12.2015

Rob Huff sehnt den Ausstieg von Citroen aus der WTCC herbei und hofft, dass dann vier Hersteller auf gleichem Niveau gegeneinander kämpfen

Citroen steigt Ende 2016 aus der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) aus. Zwar ist der Verlust eines Herstellers für die Meisterschaft in jedem Fall ein Verlust, doch nicht wenige im Fahrerlager der WTCC dürften insgeheim den Tag entgegen sehnen, an denen die Dominatoren der vergangenen beiden Jahre die Serie verlassen. Doch kaum jemand spricht das so offen aus wie Rob Huff.

"So sehr wir den Einsteig von Citroen gebraucht haben, so wichtig ist es nun, dass sie verschwinden, denn sie sind zu stark für die anderen", so Huff gegenüber 'Autosport'. "Das Problem ist einfach, dass sie unglaubliche Arbeit geleistet haben." Das spiegelt sich in einer eindrucksvollen Bilanz wieder: Seit dem Einstieg in die WTCC zum Beginn der Saison 2014 hat Citroen 38 der 47 Rennen gewonnen.

Für die Dominanz der Franzosen hat Huff zwei Gründe ausgemacht. "Das liegt zum Teil daran, weil ihr Budget im Vergleich zu den anderen astronomisch hoch ist, zum Teil aber auch daran, dass sie ein sehr gutes Team sind." Die jahrelange Erfahrung in der Rallye-Weltmeisterschaft, wo Citroen mit Sebastien Loeb von 2004 bis 2012 neun Mal in Folge den WM-Titel gewonnen hatte, habe ihnen auch in der WTCC geholfen.

"Sie wissen, was sie tun. Der Motor wurde schon jahrelang im Rallyesport eingesetzt, das kann man ihnen nicht vorwerfen", meint Huff. Der Knackpunkt sei jedoch das Budget von Citroen, das mit vermutlich mehr als 50 Millionen Euro pro Jahr ein mehrfaches der anderen Werksteams beträgt. "Die anderen Hersteller wollen nicht so viel Geld ausgeben, daher werden sie immer einen Schritt voraus sein", meint Huff.

Daher sei der Ausstieg von Citroen aus sportlicher Sicht eine gute Nachricht für die WTCC. "Wenn man sie außer acht lässt, sind Honda, Chevy und Lada auf einem ähnlichen Niveau", sagt Huff. Hinzu kommt im nächsten Jahr Volvo als neuer Hersteller, von denen Huff hofft, dass sie nicht dominant einstiegen wie seinerzeit Citroen.

"Man muss die Daumen drücken, dass sie nicht genau so gut gearbeitet haben wie Citroen", sagt er. "Ich gehe aber davon aus, dass sie von Anfang an schnell sein werden und dass man mit ihnen rechnen muss." Sollte Volvo zwar schnell, aber nicht zu schnell sein, stünden der WTCC Huffs Meinung nach goldene Zeiten bevor. "Mit vier Herstellern, die gleich schnell sind, hätten wir wieder eine tolle Meisterschaft."

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