Eine Berührung mit anschließender Strafe im Hauptrennen in Budapest sorgt für dicke Luft zwischen Yvan Muller und Rob Hoff - Wer ist wirklich der Leidtragende?
© Foto: Citroen Racing
Berührungen zwischen Yvan Muller und Honda-Piloten scheinen langsam zur Gewohnheit zu werden. Auch in Budapest geriet der Franzose im Hauptrennen wieder mit Rob Huff aneinander. Letztendlich bekam Huff für die Aktion zwar eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, doch Muller ist trotzdem sauer. "In drei Rennen wurde ich jetzt viermal von einem Honda getroffen. Ich denke, dass das etwas zu viel ist", ärgert sich der viermalige Tourenwagen-Weltmeister.
"Ich hatte einen guten Start und war in der ersten Kurve Dritter. Ich holte mir Platz zwei und konnte Jose (Lopez; Anm. d. Red.) schnell einholen. Als wir kämpften, konnte Rob dann wieder heranfahren", berichtet der Citroen-Pilot und erklärt: "Ich fuhr auf Kurve 2 zu und bremste sogar später als Jose. Dann spürte ich plötzlich eine Berührung von hinten und kam quer."
Die Strafe gegen Huff ist seiner Meinung nach komplett gerechtfertigt. Das sieht der Brite - erwartungsgemäß - etwas anders. "Nachdem ich Yvan einmal überholt hatte, könnten wir ihn (Muller) ziemlich schnell abhängen", erklärt er gegenüber 'TouringCarTimes' und ergänzt ziemlich spöttisch: "Ich bin mir sicher, dass er zu sehr damit beschäftigt war, am Funk herumzuschreien. Das scheint bei Yvan jetzt normal zu sein."
Tatsächlich beschwerte sich Muller nach der Aktion lautstark am Boxenfunk. Huff ist hingegen der Meinung, dass er der Leidtragende ist, der um seine Siegchance gebracht wurde. "Es ist schade, dann nach Kurve 1 hatte ich mehr Traktion als er", so der Brite. "Ich zog daneben, aber dann hatte der Citroen wie gewohnt eine bessere Beschleunigung. Er verteidigte sich innen, entschied sich dann aber, dass er doch wieder nach rechts ziehen und bremsen wollte, und wir berührten uns."
"Es sieht so aus, dass er momentan so fahren möchte. Er hat das gleiche gemacht, als Tiago (Monteiro) ihn in der Slowakei in Kurve 8 innen überholen wollte. Er muss gewusst haben, dass er da war. Er zog trotzdem rein, traf ihn, und schrie, dass es einen Protest geben muss. Dann traf er mich und drängte mich nach außen. Also machte ich das gleiche in der nächsten Kurve mit ihm und hatte das bessere Ende für mich."
"Es ist schade, denn das ist nicht der normale Yvan, gegen den ich sonst gefahren bin", grübelt Huff und ergänzt: "Ich denke, dass es ein Yvan ist, der Probleme hat, sich gegen einen gewissen Argentinier durchsetzen." Nachdem Citroen-Teamkollege Jose-Maria Lopez Muller bereits in den vergangenen beiden Jahren den WM-Titel wegschnappte, hat der Argentinier die Nase auch in diesem wieder vorne.