Nur zwei Marken in der Herstellerwertung und am Ende ein Sieger, der auf der Strecke geschlagen wurde: Die Geschichte des Duells zwischen Honda und Lada
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Honda ist Weltmeister. Und daran wird man sich erinnern. Nicht so sehr daran, dass es nur zwei Marken waren, die sich für die Herstellerwertung 2013 eingeschrieben hatten. Und auch nicht daran, dass dieses Duell eigentlich keines war. Denn Lada, mit zwei Autos, war Honda, mit drei Autos, nicht nur aufgrund der Fahrzeug-Anzahl unterlegen. Im besten Fall war es 2013 also ein ungleiches Duell.
Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Und sie sagen am Jahresende: 1.017 Punkte für Honda, 601 Punkte für Lada. Honda stand bereits beim viertletzten Rennwochenende der Saison als neuer WM-Titelträger fest. Und das, obwohl die japanische Marke auf der Strecke nur zweite Kraft war. Aber wie bitteschön geht das denn? Eine berechtigte Frage. Die Antwort darauf ist ganz einfach.
Denn im Gegensatz zu Honda und Lada haben die weiteren WTCC-Marken in diesem Jahr darauf verzichtet, sich für die Herstellerwertung zu registrieren. Die Gebühren von jeweils exakt 300.000 Euro haben BMW, SEAT und auch Chevrolet offenbar anderweitig investiert. Verständlich? Nur bedingt, schließlich waren 2013 selbst ohne Werksengagements reichlich Kundenautos in der WTCC am Start.
Und gerade das Chevrolet-Modell, bis 2012 noch ein Werksauto, erwies sich dabei als Maß der Dinge. Da konnte Honda nicht (immer) mithalten, geht jedoch als klare Nummer eins in die Statistiken ein. Von der Situation in der Herstellerwertung hatte die japanische Marke aber auch erst beim Auftakt in Monza erfahren. Schuld an dieser kuriosen Situation, wenn es einen Schuldigen gibt, ist also nicht Honda.
Im Gegenteil: Honda konnte in diesem ungleichen Duell gegen Lada eigentlich nur verlieren. Wie in Marrakesch, als die beiden Honda-Werkspiloten Tiago Monteiro und Gabriele Tarquini ihre Autos verschrotteten und plötzlich die russische Konkurrenz als Rennsieger in der Herstellerwertung auftauchte. Eine Schlappe für Honda, die sich im Saisonverlauf noch insgesamt dreimal wiederholte.
Doch das war ein Detail, das den meisten Beobachtern ohnehin entging. Was auch Bände spricht für die Bedeutung der Herstellerwertung, die 2013 so dünn besetzt war wie niemals zuvor. Und erklären kann den Ausgang dieser Saison eh kaum jemand: Chevrolet gewinnt 14 von 24 Rennen, aber Honda mit nur vier Siegen die Herstellerwertung. Lada fährt nicht mal aufs Podest, wird aber Zweiter. Alles klar?