Die Europa-Saison ist zu Ende, die Übersee-Tournee beginnt: Fast 200 Tonnen an Ausrüstung werden nun über den Atlantik nach Südamerika verschifft
© Foto: xpbimages.com
Rund 30 Container treten dieser Tage die lange Reise nach Südamerika an. Und wenn eben diese Container über ihre Erlebnissen sprechen könnten, sie hätten wohl einiges zu berichten. Denn für den Rest der Saison und bis hinein ins neue Jahr sind sie die wichtigste Ausrüstung der WTCC-Teams in Übersee. Und bis die Container an ihren Bestimmungsort gelangen, haben sie einiges durchgemacht.
Doch der Reihe nach: Bis zum vergangenen Wochenende haben die Lastwagen der Rennställe noch die Hauptrolle im Transport-Wesen der Meisterschaft gespielt. Von Monza bis Porto - immer sind die Teams mit ihren Trucks zu den Schauplätzen gefahren. Am Circuito da Boavista hieß es dann Abschied nehmen, denn ein letztes Mal in dieser Saison wurden die LKW-Ladeflächen genutzt.
Schon am Sonntagabend haben die Teams damit begonnen, ihre Autos auf die bevorstehende Reise vorzubereiten und ihre gesamte Ausrüstung in Kisten zu verpacken. Mit den Lastwagen ging es am Montagmorgen weiter an den Flughafen von Porto, wo auf dem dortigen DHL-Gelände das Umladen in die Container vorgenommen wurde. Die Rennställe arbeiten dabei übrigens stets in Eigenregie.
Von der Straße auf die Schiene und auf's Meer
Holger Krätzig, DHL-Spezialist für Motorsport-Logistik, steht den Teams zwar mit Rat und Tat zur Seite, doch für das Verladen sind die Mannschaften selbst verantwortlich. Und jeder Rennstall hat sich seinen eigenen Plan zurecht gelegt, wie die Container zu packen sind. Apropos: Etwa vier Tonnen an Fracht können die Teams pro Container mitnehmen, ihnen steht ein Container pro Fahrzeug zu.
Und so ein Container will erst einmal so befüllt werden, dass sämtliche Gegenstände, die in Übersee gebraucht werden, auch Platz darin finden. Keine einfache Aufgabe, wie manche Teams am in Porto festgestellt haben. Doch die Verlade-Aktion war am Ende wieder einmal von Erfolg gekrönt: Schon am Dienstag wurden die rund 30 Container der WTCC per Zug an ihren Bestimmungsort gebracht.
Von der Straße auf die Schiene und ab auf's Meer - am Donnerstag legte im portugiesischen Sines das Schiff ab, das beinahe 200 Tonnen an Material über den Atlantik nach Südamerika bringt. Mit eingerechnet sind dabei nicht nur die Container der Teams zu je etwa vier Tonnen, sondern auch die weitere Ausrüstung der Meisterschaft wie Reifen, Werbebanden und dergleichen mehr.
Der Trip nach Südamerika ist erst der Anfang...
Zwei Wochen soll die Seefahrt dauern, dann wird das Schiff in Buenos Aires einlaufen. Zu Ende ist die erste Rennreise der Container in dieser Saison damit aber noch nicht: Vor Ort werden sie wieder auf Lastwagen verladen und zur knapp 1.200 Kilometer entfernten Rennstrecke bei Termas de Rio Hondo gebracht. Diese letzte Etappe dauert nochmals zwei bis drei Tage. Dann, so der Plan, ist der 29. Juli.
Nach dem Rennwochenende am 4. August beginnt das große Packen aber erneut. Und es wiederholt sich an jedem Ort, den die WTCC bis zum Saisonfinale in Macao besucht. Dort werden die Container ein letztes Mal in diesem Jahr gepackt, ehe die Ausrüstung nochmals auf eine lange Seereise geht. Erst im Januar 2014 wird sie zurück in Europa sein. Und dann dürfen wieder die Teamtrucks ran.