Während im ersten Rennen in Pressburg kaum jemand an einem Citroen-Sieg zweifelt, wollen die Honda-Werksfahrer im zweiten Lauf erstmals 2014 siegen
© Foto: xpbimages.com
Die Ausgangssituation vor dem ersten Rennen der WTCC am vierten Rennwochenende der Saison 2014 in Pressburg könnte kaum klarer sein. Die dominierenden Citroen-Piloten Jose-Maria Lopez, Sebastien Loeb und Yvan Muller starten von den Positionen eins bis drei, und bisher fand sich im Fahrerlager des Slovakairings noch niemand, der gegen einen Sieg eines Citroen-Fahrers setzen würde. Selbst ein Dreifachsieg der C-Elysee-Piloten wäre alles andere als eine Überraschung.
Anders sieht es aber im Rennen zwei aus, wo die Top 10 aus dem zweiten Abschnitt der Qualifikation in umgekehrter Reihenfolge starten. Während die Citroen-Piloten dann das Feld von den Positionen sieben, acht und zehn aufrollen müssen, gehen die Honda-Werksfahrer Tiago Monteiro und Gabriele Tarquini von der Pole-Position beziehungsweise Position drei ins Rennen.
Damit können die beiden Civic-Piloten nach dem unglücklichen Qualifying, in dem die gelockerte Motorhaube am Fahrzeug von Tarquini auch Auslöser eines Abflugs von Monteiro war, durchaus leben. "Es ist auf jeden Fall eine gute Position. Die Situation ist etwas anders, aber wir sind in einer guten Position, um zu kämpfen", sagt Monteiro.
Das Ziel für Honda ist klar: Am vierten Rennwochenende soll endlich der erste Sieg für den neuen Civic her. Vor sieben Tagen war Monteiro am Hungaroring als Zweiter des zweiten Laufes schon dicht dran, doch fand der Portugiese keinen Weg vorbei an Gianni Morbidelli (Münnich-Chevrolet). Auf dem Slovakiaring stellt sich die Situation jedoch anders dar - und für Pole-Mann Monteiro nicht unbedingt günstiger. "Hier gibt es zwei oder drei Überholmöglichkeiten, daher wäre es besser gewesen, in Ungarn auf der Pole-Position zu stehen. Aber ich werde so hart wie möglich kämpfen", sagt er.
Dabei vertraut Monteiro auf die Schützenhilfe seines Teamkollegen. "Es ist gut, dass Gabriele nicht weit von mir entfernt ist, so kann er helfen, die Herankommenden aufzuhalten", sagt er. "Die Citroen sind zweifelsohne schnell, aber ich denke hier wird es für sie schwieriger aufzuholen, als in Paul Ricard." In Frankreich war Lopez nach der Strafversetzung vom letzten Startplatz aus zum Sieg gefahren, doch vor einer Woche erwies sich auf dem Hungaroring Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) im zweiten Rennen für Muller und Lopez als unüberwindliche Hürde.
"In Budapest war es sehr schwierig, aber auch hier wird es schwierig sein", erwartet Muller. Die Honda-Piloten hoffen indes noch auf eine weitere Trumpfkarte: das Wetter. "Im Nassen haben wir eine wirklich gute Gelegenheit, in beiden Rennen Punkte oder das Podium zu erzielen. Denn schon in Le Castellet schien es so, als würde der Honda diese rutschige Strecke mögen", sagt Monteiro. "Daher bin ich für das Rennen sehr optimistisch." Derzeit hat der Portugiese allen Anlass dazu. Nach nächtlichen Regenfällen ist die Strecke nass, und auch im Tagesverlauf sind weitere Schauer vorhergesagt.