Qing-Hua Ma (Citroen) hat bei seinem WTCC-Debüt in Moskau für eine faustdicke Überraschung gesorgt und gleich das unterhaltsame zweite Rennen gewonnen
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Die Überraschung ist perfekt: Qing-Hua Ma (Citroen) hat bei seinem WTCC-Debüt gleich ein Rennen gewonnen. Der Rennfahrer aus China setzte sich im zweiten WM-Lauf auf dem Moscow Raceway knapp gegen Yvan Muller (Citroen) durch. Damit tat er es WM-Spitzenreiter Jose-Maria Lopez (Citroen) gleich, der im vergangenen Jahr ebenfalls gleich an seinem Premieren-Wochenende siegte.
Doch während Lopez gleich am Start stehenblieb und aufgrund eines Getriebeschadens überhaupt nicht ins Geschehen eingreifen konnte, durfte Ma nach der Zieldurchfahrt jubeln. "Ich fühle mich richtig gut", so die ersten Worte des neuen WTCC-Siegers. "Es war ein schwieriges Wochenende für mich und wir haben hart gearbeitet. Ich bin sehr stolz auf mein Team und möchte mich bei allen bedanken."
Um 1,261 Sekunden geschlagen: WM-Titelverteidiger Muller, der seinen Rückstand auf Lopez damit wieder auf 41 Punkte verkürzte. Platz drei ging an Mehdi Bennani (Proteam-Honda) vor Tom Coronel (ROAL-Chevrolet), Sebastien Loeb (Citroen), Norbert Michelisz (Zengö-Honda), Gianni Morbidelli (Münnich-Chevrolet), Hugo Valente (Campos-Chevrolet) und Rene Münnich (Münnich-Chevrolet).
Valente gewinnt den Start, aber...
Doch der Reihe nach: Nur auf den letzten Drücker hatte es Pole-Mann Valente nach dem Crash in Rennen eins überhaupt in die Startaufstellung geschafft. Doch die langwierige Reparatur wurde ihm prompt zum Verhängnis: Er gewann zwar den Start, aber weil seine Räder nicht rechtzeitig montiert waren, erhielt er umgehend eine Durchfahrtsstrafe. Der mögliche Sieg war futsch, doch Valente gab nicht auf.
Als er in Runde sieben an die Box fuhr, um seine Strafe "abzusitzen", übernahm Michelisz zunächst die Führung im Rennen, wurde aber alsbald von Ma auf Position zwei verdrängt. Der Chinese hatte Michelisz über Runden hinweg unter Druck gesetzt, war mehrfach gleichauf gezogen, war aber nie ganz vorbeigekommen. Als Ma aber erst mal vorn lag, gab es kein Halten mehr für den WTCC-Debütanten.
Daran konnte auch Muller nichts mehr ändern. Der WM-Titelverteidiger war in der ersten Rennhälfte von Rang neun auf Platz zwei nach vorn gestürmt. Dabei gelang ihm ein sensationelles Manöver: In Runde sechs verbesserte sich Muller von Rang sieben auf Rang drei, weil die vor ihm fahrenden Piloten miteinander im Clinch lagen und Muller profitierte, indem er in die sich auftuende Lücke stach.
Ma darf siegen, Muller wird Zweiter
Ma an der Spitze war aber schon um drei Sekunden enteilt, sodass Muller nur noch aufschließen konnte. Wesentlich lebhafter ging es dagegen im breiten Mittelfeld zu: Gleich in der Startphase räumten sich die Lada-Piloten gegenseitig von der Strecke, kurz darauf wurde Chilton regelrecht "gerupft". Dann begann das Drama um die beiden Honda-Werkspiloten, die nacheinander ausrollten.
Zum Schluss hielt Michelisz die Fans in Atem. Über Runden hielt er die dritte Position und erwehrte sich sämtlicher Angriffe von hinten. In Runde zwölf rutschte der Ungar jedoch von der Linie und büßte dadurch einige Plätze ein. Gleiches geschah in der Zielkurve der 16. und damit letzten Rennrunde: Wieder rutschte Michelisz, wieder verlor er Positionen, sodass er am Ende den siebten Platz belegte.
Und wer sind die großen Sieger an diesem Wochenende? Lopez, weil er mit 41 Punkten Vorsprung "Halbzeit-Champion" ist. Ma, weil er gleich bei seinem WTCC-Debüt gewonnen hat. Und auch Muller darf sich wie ein Sieger fühlen. Er hat den Rückstand auf Lopez in der WM-Gesamtwertung zumindest nicht anwachsen lassen. Und in zwei Wochen in Spa-Francorchamps geht der Titelkampf in eine neue Runde...