Weltmeister Yvan Muller hat im ersten Freien Training der WTCC in Macao seine Klasse unter Beweis gestellt und das Feld um satte sieben Zehntel distanziert
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Yvan Muller - wer sonst? Der viermalige Weltmeister hat im ersten Freien Training in Macao die Bestzeit markiert. Muller brauchte 2:31.121 Minuten für den 6,2 Kilometer langen Guia Circuit und stellte damit zugleich einen neuen Wochenend-Topwert auf. Der RML-Chevrolet-Pilot war nicht nur eine Sekunde schneller als Rob Huff (Münnich-SEAT) im Test am Freitag, sondern sieben Zehntel besser als sein schärfster Verfolger.
Und das war am Freitagmorgen Pepe Oriola (Tuenti-Chevrolet), der mit 2:32.284 Minuten zunächst das Feld angeführt hatte, später jedoch von Huff und Muller unterboten wurde, um sich schließlich noch auf 2:31.838 Minuten zu verbessern. Näher als 0,717 Sekunden rückte er Muller in Macao aber nicht auf die Pelle, legte aber immerhin 0,082 Sekunden zwischen sich und den drittplatzierten Huff.
Die vierte Position in der 30-minütigen Session ging an Tiago Monteiro (Honda) vor Tom Chilton (RML-Chevrolet) und James Thompson (Lada). Ex-Champion Gabriele Tarquini reihte sich auf Rang sieben ein, während Stefano D'Aste (PB-BMW), Marc Basseng (Münnich-SEAT) und Tom Coronel (ROAL-BMW) die Top 10 beschlossen. Auf den Plätzen 19 und 21: Fredy Barth (Wiechers-BMW) und Franz Engstler (Engstler-BMW).
Barth war auch einer der Piloten, die im ersten Freien Training unfreiwillig Lackaustausch mit den Leitplanken von Macao vornahmen. Der Schweizer touchierte in der Fisherman's-Kurve die Banden, konnte aber weiterfahren. Auch WTCC-Neuling Konstantins Calko (Campos-SEAT) schlug vorn rechts leicht ein - in den kurz zuvor heftiger verunfallten Gastpiloten Kin Veng Ng (Golden-Dragon-Chevrolet).
Für Ng war das Training nach dem Frontalaufprall im mittleren Streckensektor sofort vorbei, doch Calko fuhr zunächst mit leicht eingedrückter Frontschürze weiter, ehe ihn die Rennleitung per schwarz-oranger Flagge an die Box beorderte. Ganz ohne Schaden ging ein Ausflug von Eurico de Jesus (PAS-Honda) bei Maternity über die Bühne: Er rauschte lediglich in einen der wenigen "Notausgänge".
In den weiteren Zwischenfällen der ersten Einheit des Tages blieb es meist bei kleineren Kratzern im Lack der Fahrzeuge, von denen die Mehrheit zehn oder mehr Runden auf dem Guia Circuit zurücklegte. Norbert Michelisz (Zengö-Honda/13.) verlor jedoch kurz vor Schluss einen Teil seiner Heckschürze, wobei der nachfolgende Oriola das Glück hatte, dieses Bruchstück nicht frontal zu treffen.