Die Einführung eines neuen WTCC-Reglements zur Saison 2014 stößt im Fahrerlager auf ein positives Echo: "Wir müssen etwas verändern"
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2014 beginnt eine neue Zeitrechnung in der WTCC. Denn dann führt der Automobil-Weltverband (FIA) ein neues Reglement ein, das die Meisterschaft nachhaltig verändern wird. Und alles nach dem Motto "größer, schneller, besser" - die Fahrzeuge sollen eine aggressivere Optik erhalten, mehr Leistung generieren und insgesamt ansprechender wirken. Was im Fahrerlager auf ein positives Echo stößt.
"Es ist an der Zeit, neue Regeln einzuführen", sagt ROAL-BMW-Teamchef Roberto Ravaglia bei 'Autosport'. Der Zeitpunkt sei günstig, denn Chevrolet habe die Meisterschaft verlassen und andere Hersteller würden darüber nachdenken, der WTCC beizutreten. Außerdem hätten die aktuellen Regeln, abgesehen von der veränderten Motorenformel, schon seit sehr langer Zeit Bestand.
All dies rechtfertige den Wechsel zu einem modifizierten Reglement. "Wir dürfen dabei aber nicht die Kosten aus den Augen verlieren", meint Ravaglia. Und in diesem Punkt pflichtet ihm sein Teamchef-Kollege Richard Coleman von Bamboo-Chevrolet bei. "Der Knackpunkt ist: Können sich die aktuellen Teams die neuen Autos überhaupt leisten?", fragt der Brite bei 'Autosport'. Eine Antwort steht noch aus.
Denn bislang sind lediglich einige grundlegende Eckdaten des neuen Reglements bekannt, aber keine Details. Dass die Fahrzeuge aufregender und schneller werden sollen, wird jedoch allseits begrüßt. "Der Schritt hin zu spektakuläreren und schnellen Autos ist ein Schritt in die richtige Richtung, wenn wir damit mehr Konkurrenten gewinnen", sagt RML-Teameigner Ray Mallock gegenüber 'Autosport'.
"Der Teufel steckt aber im Detail", ergänzt Coleman. "Wir brauchen etwas, das unsere Fahrzeuge aggressiver aussehen lässt. Wir dürfen aber keine aerodynamisch sensiblen Autos entwickeln, wie sie in der DTM oder dergleichen zum Einsatz kommen." Was die Fahrer indes nicht weiter kümmert: "Solange wir eine gute Show bieten, ist mir egal, wie die neuen Regeln aussehen", meint Tom Coronel.
Zu einem klaren Schnitt wird es wohl ohnehin erst 2015 kommen, wie WTCC-Serienchef Marcello Lotti bereits angedeutet hat. Auch Ravaglia hält ein Übergangsjahr für wahrscheinlich: "Ich denke, vor 2015 werden nicht alle ihre neuen Autos am Start haben. Autos nach altem und neuem Reglement werden 2014 gemeinsam Rennen fahren", meint der Italiener. "2015 werden dann die alten Autos verschwinden."