Streit um die Boxenbelegung: "Es gibt keine Regel dafür"

, 02.08.2012

Tom Coronel stieß in der Slowakei seine Position in der Boxengasse sauer auf, doch Marcello Lotti stellt klar, dass es dafür gar keinen Grund gibt

Für flotte Sprüche und verrückte Aktionen ist Tom Coronel immer zu haben, doch dass der "fliegende Holländer" in seinem Rennauto flucht und tobt, ist keine alltägliche Angelegenheit. Am Slovakiaring platzte Coronel aber der Kragen, weil er sich vor allem in der Qualifikation massiv benachteiligt fühlte. Der Grund: Dem Niederländer schmeckte nicht, wie die Teams in der Boxengasse angeordnet waren.

Statt dem WM-Stand gemäß direkt neben Chevrolet, stand Coronel mit seinem BMW-Auto nämlich eher mittig da. Und deshalb gelang es dem WTCC-Routinier auch nicht, im Zeittraining einen der drei Chevrolet-Piloten abzufangen, um sich in dessen Windschatten zu setzen. Eine späte Rotphase machte das Unheil aus der Sicht von Coronel perfekt: keine Q2-Teilnahme und nur Startplatz 13.

Danach war es um die Ruhe bei ROAL geschehen: "Ich hatte mich schon zur Mittagszeit beschwert. Mir wurde dann aber gesagt, dass sie (die Teams neben Chevrolet; Anm. d. Red.) am Montag testen würden. Ich erwiderte nur: 'Das hier ist eine Weltmeisterschaft. Mir ist es egal, wer am Montag testet.' All dies könne schließlich nicht sein Problem sein, wird Coronel von 'Touring Car Times' zitiert.

Der wütende Niederländer ging sogar noch einen Schritt weiter und funkte seinem Team noch aus dem Cockpit an den Kommandostand, dass er nicht nochmals eine - aus seiner Sicht - so schlechte Position in der Boxengasse haben wollte. "Sonst trete ich gar nicht mehr an", sagt Coronel drohend. Doch WTCC-Promoter Marcello Lotti winkt ab: Für einen Streit fehlt offenbar die nötige Grundlage.

Wie Lotti bei 'Touring Car Times' erläutert, ist die WTCC-Boxenbelegung nicht durch die Regularien abgedeckt. "Dafür gibt es keine Regel", betont der Italiener. "Wir haben uns dazu entschieden, dass wir versuchen, wann immer es möglich ist, die Reihenfolge der Herstellerwertung heranzuziehen. Dort führt Chevrolet, also steht die Marke Chevrolet in der Boxengasse auch ganz vorn", erklärt Lotti.

"Erst danach kommen die anderen." Was in der Slowakei aber nicht der WM-Rangliste entsprach. Zumindest nicht aus der Perspektive von Coronel. Dies hatte jedoch einen bestimmten Hintergrund: Es sei nicht möglich gewesen, weil schon eine Woche danach in Ungarn gefahren wurde. Einige Teams blieben jedoch noch vor Ort, um zu testen, während andere Rennställe direkt weiterreisten.

"Die Teams, die blieben (Chevrolet und Bamboo Engineering; Anm. d. Red.), nutzten den ersten Abschnitt der Boxengasse. Wir hatten einen Deal mit der Verwaltung, denn wir können ja nicht das gesamte Fahrerlager dafür nutzen. Das sind die Regeln", sagt Lotti und merkt abschließend an: "Es war kein Fehler. Es ist nur ein logistisches Problem, das wir eben auf diese Weise gelöst haben."

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