Motorsport-Routinier Hans-Joachim Stuck erklärt, was ihm an der WTCC missfällt und wovon die Meisterschaft aus seiner Sicht profitieren würde
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Es ist die Weltmeisterschaft für Tourenwagen - und doch fristet die WTCC in der breiten Motorsport-Welt noch immer ein Dasein als "Mauerblümchen". Die 2005 auf den Weg gebrachte Rennserie steht auch 2012 wieder klar im Schatten des Branchenkönigs Formel 1. Sie liegt auf der Beliebtheitsskala wahrscheinlich auch noch hinter anderen Meisterschaften wie der Rallye-WM oder der DTM zurück.
Und warum ist das so? Motorsport-Routinier Hans-Joachim Stuck, früher sowohl in der Formel 1 als auch im Tourenwagen-Sport und auf der Langstrecke aktiv, glaubt eine Antwort darauf zu haben. Er sagt im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com': "In den vergangenen Jahren ist die Wichtigkeit der WTCC leider ein bisschen gesunken. Und ich vermisse die Werksengagements", erklärt Stuck.
In der Tat ging die Anzahl der werksunterstützten Teams in den vergangenen Saisons sukzessive zurück: 2009 zog SEAT den Stecker, 2010 folgte BMW. Chevrolet, zuletzt das einzige verbliebene Werksteam in der WTCC, kehrt der Meisterschaft im Anschluss an das aktuelle Rennjahr den Rücken. Immerhin: Honda stellt sich diesem Trend entgegen und schickt ab 2013 ein Werksteam ins Rennen.
Weitere Hersteller sollten sich daran ein Beispiel nehmen, findet Stuck und meint: "Sie sollten sich mehr engagieren. Ruhig auch über Tuner, denn es ist ja sehr viel Kundensport dabei." Es gäbe einige Marken, die grundsätzlich für die WTCC in Frage kämen. Stuck: "Mit einem guten TV-Programm und einer etwas stärkeren Beteiligung von Herstellern hat diese Rennserie auf jeden Fall eine Chance."