Erst ein Abflug, dann erneut die Bestzeit: Honda-Fahrer Gabriele Tarquini war auch im zweiten Training der Schnellste - Viele Ausrutscher ins Kiesbett
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Zweite Einheit, zweite Bestzeit: Gabriele Tarquini (Honda) fuhr auch im zweiten Freien Training auf dem Slovakiaring ganz nach vorn. Der italienische Ex-Champion war dabei minimal langsamer als am Vormittag, an dem er ebenfalls die Bestzeit markiert hatte. In 2:12.228 Minuten blieb Tarquini nur 0,013 Sekunden hinter seiner eigenen Topmarke zurück und hielt die Konkurrenz erneut in Schach.
Honda-Pilot Tarquini war im zweiten Freien Training aber auch einer der Ersten gewesen, die sich abseits der Ideallinie bewegt hatten: Schon nach wenigen Minuten räuberte Tarquini so sehr durch ein Kiesbett, dass die Mechaniker seinen Civic erst einmal gründlich reinigen mussten. Gelegenheit dazu bot eine frühe Rotphase, weil Rene Münnich (Münnich-SEAT) sein Auto am Streckenrand abgestellt hatte.
Nach dieser kurzen Unterbrechung blieb es turbulent auf dem Slovakiaring: Charles Ng (Engstler-BMW) feuerte sein Auto ins Kiesbett und blieb stecken, Fredy Barth (Wiechers-BMW) rodelte an der gleichen Stelle ebenfalls durch die Auslaufzone. Marc Basseng (Münnich-SEAT) war gleich mehrfach neben der Strecke und auch Franz Engstler (Engstler-BMW) bewegte sich mal jenseits des Limits.
Die deutschsprachigen Piloten im Mittelfeld
Aufgrund der vielen Zwischenfälle taten sich die Piloten schwer, eine saubere Runde zu erwischen. Zu einer "Zeitenjagd" kam es deshalb nicht und Tarquini setzte sich mit seinem letzten Versuch sicher vor Yvan Muller (RML-Chevrolet) durch. Der aktuelle WM-Spitzenreiter kam mit 0,183 Sekunden Rückstand auf Tarquini als Zweiter über die Linie, blieb damit aber klar vor seinem RML-Teamkollegen.
Tom Chilton (RML-Chevrolet) hielt bei einem Abstand von 0,585 Sekunden auf die Spitze immerhin seinen britischen Landsmann Rob Huff (Münnich-SEAT) um fast ein Zehntel auf Distanz. Dann die große Lücke zu Tiago Monteiro (Honda), der als Fünfter bereits 1,4 Sekunden zurücklag. Die weiteren Positionen in den Top 8: Darryl O'Young (ROAL-BMW), Norbert Michelisz (Zengö-Honda), Fernando Monje (Campos-SEAT).
Die deutschsprachigen Piloten fanden sich auch im zweiten Freien Training im breiten Mittelfeld wieder: Barth klassierte sich auf Rang zwölf, Engstler wurde 16. Basseng und Münnich, die beide mit technischen Problemen an ihren Autos zu kämpfen schienen, kamen nicht über die Positionen 20 und 23 hinaus. Münnich drehte, wie schon am Vormittag, erneut keine gezeitete Runde und verlor wichtige Trainingszeit.
Der Wind stört die WTCC-Fahrer
Und das, wo sich der Slovakiaring in diesem Jahr als sehr tückisch erweist, wie Muller erklärt: "Es ist eine schwierige Strecke mit vielen unterschiedlichen Kurven. Es ist nicht einfach, eine saubere Runde zu erwischen. Und auf frischen Reifen hast du in der Qualifikation nur eine Chance. Zudem bremst uns der Wind auf den Geraden ziemlich ein. In den Kurven drückt er dich dagegen von der Linie. Kein gutes Gefühl..."
Einen ungewöhnlichen Zwischenfall erlebte Pepe Oriola (Tuenti-SEAT/10.) gegen Ende der Session. Die Dichtung an der Scheibe seiner Beifahrer-Tür löste sich und flog auf der Zielgeraden plötzlich ab. Die Rennleitung holte den jüngsten WTCC-Rennsieger aller Zeiten per schwarzer Flagge mit orangem Punkt zurück an die Box, wo die Mechaniker mit Klebeband versuchten, die Scheibe neu zu fixieren.