Volvo-Pilot Thed Björk spricht im Interview über die Entwicklungsarbeit mit dem Volvo S60 und über seine Ziele in der WTCC-Saison 2016
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Die Vorbereitung auf die Saison 2016 der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) geht gut sechs Wochen vor dem Saisonstart in Le Castellet (1. bis 3. April) in die heiße Phase. Für Volvo-Pilot Thed Björk heißt das aktuell vor allem eines: Quälen im Kraftraum, wie der dreimalige Skandinavische Tourenwagenmeister im Interview verrät.
Darin spricht Björk auch über die Entwicklungsarbeit mit dem Volvo S60, der für ihn "einer der extremsten Tourenwagen" ist. Außerdem erklärt Björk, wen er in der ersten WTCC-Saison als Hauptrivalen von Volvo ansieht und welche Ziele sich das schwedische Werksteam gesetzt hat.
Frage: "Thed, wie bereitest du dich auf die kommende WTCC-Saison vor?"
Thed Björk: "Ich trainier körperlich und mental und fahre auch im Simulator. Fredrik (Ekblom; Erg. d. Red.) treiben uns beim Training gegenseitig an. Ich mache pro Woche etwa zehn bis zwölf Einheiten mit Laufen, Seilspringen und Krafttraining."
Frage: "Was war bei der Entwicklungsarbeit die größte Herausforderung?"
Björk: "Nicht zu wissen, wo genau die anderen stehen. Die Rennstrecken verlangen dem Fahrer und dem Auto viel ab. Daher ist es recht schwierig zu verstehen, worauf genau wir uns vorbereiten müssen, wir wir so schnell wir möglich fahren."
Frage: "Und was hat bei der Entwicklungsarbeit am meisten Spaß gemacht?"
Björk: "Die Gelegenheit, die ersten Meter mit dem Auto zu fahren. Es ist ein komplett neues Auto, bei dem wir mit einem weißen Blatt Papier angefangen haben, und mit dem wir, die Fahrer und das Team, die Weltmeisterschaft gewinnen wollen. Das macht am meisten Spaß."
Frage: "Wie fährt sich der Volvo S60 Polestar?"
Björk: "Das ist einer der extremsten Tourenwagen, mit viel Leistung, Frontantrieb und einer Menge Aerodynamik. Schwierig ist für mich als Fahrer das falsche Wort, aber herauszufinden, wie man damit so schnell wie möglich fahren kann, ist eine Herausforderung. Dafür muss man genau das richtige Limit finden."
Frage: "Wie fährt man einen Fronttriebler so schnell wie möglich?"
Björk: "Man muss genau fühlen, wie das Auto arbeitet und wie viel Grip man hat. Die Aerodynamik hilft zwar, aber um wirklich schnell zu fahren, muss man genau das Limit finden und immer genau am Limit fahren. Man muss die richtige Balance finden. Es macht keinen Unterschied, ob das Auto Front- oder Heckantrieb hat. Die Kleinigkeiten machen den Unterschied."
Frage: "Was ist in dieser Saison dein Hauptziel?"
Björk: "Eine gute Grundlage mit dem Auto aufbauen und so viel wie möglich lernen. Um wirklich tiefgründig analysieren zu können, muss sie Zusammenarbeit innerhalb des Teams unglaublich gut sein, damit man so schnell wie möglich alle Details erkennt. Ich persönlich möchte so gute Resultate wie möglich abliefern. Ich arbeite seit vier Jahren mit dem Team, habe ein Arbeitsumfeld, das ich mag und bin daher sehr zuversichtlich. Das wollen wir in die WTCC mitnehmen."
Frage: "Auf welches Rennen freust du dich am meisten?"
Björk: "Ich freue mich auf alle neuen Strecken, denn ich liebe es, neues kennenzulernen. Ich freue mich auch auf das Saisonfinale, denn dann sehen wir, was wir unter dem Strich erreicht haben. Ich bin wirklich gespannt darauf, alle Daten zu analysieren und zu sehen, wo wir nach dieser Saison stehen."
Frage: "Wer werden in diesem Jahr deine härtesten Gegner sein?
Björk: "Das ist einfach: Lopez und Muller. Sie sind eine Klasse für sich."
Frage: "Mit welcher Startposition rechnest du beim ersten Rennen?"
Björk: "Etwas optimistisch gedacht wollen wir uns auf Platz fünf oder sechs qualifizieren. Gegen Ende des Jahres sind wir dann hoffentlich beständig unter den Top 3. Im Grunde ist es aber unmöglich, diese Frage zu beantworten, denn wir wissen einfach noch nicht, wo wir stehen."
Frage: "Was ist das Gesamtziel deines WTCC-Programms?"
Björk: "Weltmeister, so einfach ist das."