James Thompson rechnet angesichts des neuen Reglements mit einem harten Konkurrenzkampf der Hersteller und möchte Lada zum WTCC-Rennsieger machen
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2014 geht James Thompson in seine 20. Saison im Tourenwagen, und in der möchte er mit Lada in der WTCC ein Rennen gewinnen. Im Interview blickt der Brite voraus auf die neue Saison, in der er wegen des neuen Technischen Reglements einen erbitterten Kampf zwischen den Werksteams erwartet. Thompson hofft, dass Lada durch die neuen Regeln einen Sprung nach vorne machen kann. Außerdem spricht der 39-Jährige über die Zusammenarbeit zwischen Lada und Oreca und verrät, wann Lada mit dem neuen Auto erstmals auf die Strecke gehen wird.
Frage: "James, ein neues Rennjahr mit neuen Autos steht bevor. Was erwartest du von der WTCC-Saison 2014?"
James Thompson: "Ich bin sehr gespannt auf die anstehende Saison, vermutlich mehr denn je, weil wir Kontinuität im Team haben und die neuen Regeln neue Herausforderungen für das Team und die Fahrer bereithalten. Schnellere und aufregendere Autos stimmen den Fahrer immer froh!"
Frage: "Was erwartest du von den neuen Autos hinsichtlich der Performance und des Handlings?"
Thompson: "Ich bin mir sicher, dass die zusätzliche Geschwindigkeit und Bremsperformance im Zusammenhang mit den größeren Reifen einen riesigen Einfluss auf die Rundenzeiten haben wird, auch wenn schwer vorauszusagen ist, ob die Autos sich schwieriger fahren lassen. Ich denke, dass die Autos neutraler sind und mehr Spaß machen."
Frage: "Denkst du, dass die neuen Regeln Lada helfen werden?"
Thompson: "Die neuen Regeln sind für uns eine Gelegenheit, einen signifikanten Schritt nach vorne zu machen und den Rückstand auf unsere Gegner zu verkleinern. Wir haben nun viel mehr Freiheiten bei der Konstruktion der Aufhängung, was uns vorher stark einschränkte. Wir müssen die richtigen Lösungen finden."
"Aus diesem Grund haben wir im Vorjahr Komponenten für 2014 getestet. Wir wussten, dass sie ein großer Schritt in die richtige Richtung waren. Andererseits werden wir verglichen mit dem Rest noch immer mit dem Radstand zu kämpfen haben, doch wir freuen uns auf die kommenden Jahre und den neuen Priora, mit dem wir den nächsten großen Schritt machen möchten."
Frage: "Wann wirst du die endgültige 2014er-Spezifikation des Granta testen?"
Thompson: "Wir planen, Mitte Februar mit den Tests zu beginnen. Die Autos werden bald die lange Reise von Togliatti zu unserer Basis bei Oreca in Magny-Cours antreten."
Frage: "Die Partnerschaft mit Oreca und die Verpflichtung von Rob Huff könnten Wendepunkte für Lada sein..."
Thompson: "Ich glaube daran, dass Ladas Partnerschaft mit Oreca einen großen Nutzen hat. Es ist ein fantastisches Unternehmen und ich muss sagen, dass wir alle Hand in Hand wie eine Familie zusammenarbeiten, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Ich verwende das Wort Familie ziemlich oft, weil ich bezweifle, dass viele Leute wissen, wie eng gestrickt wir trotz der Sprachbarriere unsere kleinen Operationen durchführen."
"Wir haben hin und wieder, selbst in der Not, für eine ziemlich lange Zeit zusammengearbeitet. Es ist mir eine Ehre, seit dem Beginn dabei zu. Nun beginnen wir, zu wachsen und uns als Team weiterzuentwickeln. Dank der Erweiterung auf drei Fahrer und der Verpflichtung eines ehemaligen Weltmeisters ist das Team weiter gewachsen."
Frage: "Was erwartest du von den Gegnern in der Saison 2014?"
Thompson: "Es wird ein erbitterter Kampf sein. Niemand weiß, wo er steht, was sicher noch nach den ersten Rennen so sein wird, denke ich. Gut ist, dass wir vor der Saison einige gemeinsame Tests absolvieren, doch das ist nur ein kleiner Anhaltspunkt."
Frage: "Was sind deine persönlichen Ambitionen für die kommende Saison?"
Thompson: "Es ist mein 20. Jahr bei den Tourenwagen, mein 40. Geburtstag steht bevor und ich wünsche mir nichts mehr, als unser Projekt auf ein neues Niveau zu bringen. Ja, ich würde gerne auf dem Podium stehen, auf dem ich schon ein paar Mal stand. Doch die Realität ist, dass ich noch Spaß am Rennsport habe und viel wichtiger, ich möchte Teamchef Viktor Schapowalow, Renningenieur Marco Calovolo und die Jungs das erreichen sehen, was wir uns vorgenommen haben: Lada als WTCC-Rennsieger zu etablieren..."