Tom Coronel feiert auf den Straßen von Vila Real seinen zweiten Saisonsieg in der WTCC, erlebt jedoch auch ein "sehr langweiliges" Rennen
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Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) hat wieder einmal auf einem Stadtkurs zugeschlagen. Wie Anfang Mai in Marrakesch gewann der Niederländer auch gestern in Vila Real das Eröffnungsrennen und feierte damit Saisonsieg Nummer zwei und seinen insgesamt sechsten Gesamtsieg in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC). Und der war für ihn einer seiner leichteren. "Ehrlich gesagt war es letztlich ziemlich einfach", sagt Coronel.
Die Vorentscheidung im Kampf um den Sieg war im Grunde schon beim Start gefallen. Coronel ging von der Pole-Position der umgekehrten Startaufstellung in Führung. Sein ehemaliger Teamkollege Tom Chilton (SLR-Citroen), der hinter Coronel in die erste Kurve eingebogen war, setzte den Niederländer zwar immer wieder unter Druck, fand aber 13 Runden lang keinen Weg an ihm vorbei.
"Ich war in den schnellen Abschnitten etwas schneller und konnte mir daher vor den Stellen, an denen er mich hätte ausbremsen können, ein wenig Vorsprung verschaffen", sagt Coronel, der im schon im Vorfeld mit einem Sieg in Portugal kokettiert hatte: "Ich wusste, dass ich hier eine gute Chance habe. Ich habe immer gesagt, dass mir Marokko, Vila Real und Japan liegen sollten, und bisher stimmt das."
Im zweiten Rennen lief für das WTCC-Urgestein dann nur wenig zusammen. Nach einem fulminanten Fehlstart erhielt Coronel eine Durchfahrtsstrafe. "Mein Start war ein wenig optimistisch", meint er. "Die Ampel war noch nicht aus, aber ich war schon auf dem Weg in die erste Kurve." Der Frühstart war jedoch nicht sein einziges Problem.
"Im Auto hat sich ein Teil gelöst und flog zwischen meine Füße", erklärt Coronel. "Ich bin zurück in die Box gefahren und habe es dem Team gegeben. Ich bin dann noch einmal raus gefahren, um ein paar Punkte zu holen." Auf der Strecke musste Coronel dann aber vor allem aufpassen, dass er den anderen Fahrern beim Überrunden nicht im Weg stand: "Sehr langweilig, sehr langweilig", sei das gewesen.