Der dreimalige DTM-Champion Klaus Ludwig äußert seine Begeisterung über die Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife und findet die WTCC "überraschend gut"
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Vor mehr als 20 Jahren fuhr er selbst noch im Tourenwagen um die Nürburgring-Nordschleife. Nun hat der dreimalige DTM-Champion Klaus Ludwig zugesehen, wie es die Piloten der Tourenwagen-WM (WTCC) taten. Und Ludwig ist begeistert von dem, was er vor Ort beobachten konnte. "Die Geschwindigkeit der WTCC ist überraschend gut", sagte er bei einem Presseevent der MOL Group.
"Für mich war erstaunlich, wie schnell diese Jungs sind. Eigentlich unglaublich, wenn man es mit den GT-Autos vergleicht", meint Ludwig. Der Unterschied betrage im Renntrimm nur etwa 25 Sekunden, wenngleich die WTCC-Fahrer nicht an das neue Nordschleifen-Tempolimit gebunden waren. "Die WTCC-Fahrzeuge haben aber auch eine begrenzte Aerodynamik und einen kleinen Heckflügel", sagt Ludwig. "Die GT-Autos kommen da schon ganz anders daher."
Den Tourenwagen-WM-Piloten könne er daher nur eine "klasse Arbeit" bescheinigen. "Einfach ist das nicht mit diesen Fahrzeugen auf diesem Kurs, zumal es Fronttriebler sind", erklärt Ludwig. Und er war nicht der einzige Beobachter, dem der WTCC-Auftritt an der Nürburgring-Nordschleife gefallen hat. "Es waren doch einige Leute überrascht von unserer Leistung", meint Jose-Maria Lopez (Citroen).
Sebastien Loeb (Citroen) glaubt ebenfalls, dass die Meisterschaft einen guten Eindruck hinterlassen hat. "Im Vergleich zu den GT- und Porsche-Autos sehen wir nicht so schlecht aus. Vor allem dafür, dass wir weniger als 400 PS haben", sagt der neunmalige Rallye-Weltmeister. Selbst die Gastgeber am Nürburgring hätten zweimal hinschauen müssen, meint WTCC-Serienchef Francois Ribeiro.
Er sagt: "Der DMSB war sehr überrascht von den Rundenzeiten unserer TC1-Autos. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass wir in der Region von 8:35 bis 8:40 Minuten liegen würden." Die WTCC-Marken waren ebenfalls von etwa neun Minuten oder mehr ausgegangen. "Sie meinten, es wäre schwierig, schneller zu sein", sagt Ribeiro. "Aber die Autos waren fast 30 Sekunden besser als die Vorhersage."
Und dieser Aha-Effekt könne der WTCC nur zum Positiven gereichen, meint Ribeiro. "Es hilft zweifelsohne, die Glaubwürdigkeit der Rennserie und das mediale Interesse an der Meisterschaft zu stärken. Ich könnte mir gut vorstellen, dass viele Rennfahrer die WTCC nun mit anderen Augen sehen. Ich habe auch schon während der TV-Übertragung einige positive Rückmeldungen erhalten."